Neugeborenengelbsucht & Stillen

Mit dem Thema physiologischer Neugeborenen-Ikterus möchten wir dich bereits in der Schwangerschaft vertraut machen, vielleicht hast du auch schon selbst etwas dazu gelesen. Gleich an dieser Stelle ein Hinweis:  Mit deinem Stillmanagement in den ersten Tagen kannst du nach der Geburt einen erheblichen Einfluss auf den Verlauf ausüben.

So entsteht Neugeborenengelbsucht

Nach der Geburt müssen vom Neugeborenen zahlreiche (in der Schwangerschaft notwendige) rote Blutkörperchen abgebaut werden. Ein "Abfallprodukt" davon ist Bilirubin. Es ist zunächst nicht wasserlöslich, die Leber des Kindes unreif und der Darm nimmt noch viel von diesem Stoff auf. Dadurch kann es zu einer normalen Neugeborenengelbsucht kommen, die in der Fachsprache als physiologischer Neugeborenen-Ikterus bezeichnet wird. Der normale Verlauf der Neugeborenengelbsucht ist so, dass um den dritten Tag die Gelbfärbung sichtbar wird, die Werte bis zum fünften oder sechsten Tag ansteigen und dann wieder relativ schnell absinken. Bei gestillten Babys kann der Verlauf etwas stärker im Vergleich zu nicht gestillten Babys sein und auch länger anhalten. Die Gründe dafür sind bislang nicht geklärt – es könnte auch ein Zusammenhang mit der Dauer der Gelbsucht und ungünstigen Stillbedingungen in den ersten Lebenstagen bestehen.

"So oft wie möglich anlegen! Je schneller der erste Stuhl, das sog. Kindspech, ausgeschieden wird, umso eher können diese "Abfälle" damit entsorgt werden. Wenn du dein Baby also häufig stillst, dann nimmt es häufig Flüssigkeit zu sich und das wiederum regt den Darm an. Zum Stress sollte es jedoch nicht ausarten. Solltest du dich damit unwohl fühlen oder dein Baby nicht so oft trinken wollen, kontaktiere eine Stillberaterin vor Ort, sie wird dir mit Rat und Tat zur Seite stehen."

Kontrolle & Therapie

Steigen die Werte zu hoch, wird sowohl im Krankenhaus als auch von der Nachsorgehebamme die Entwicklung sorgfältig überwacht. Da es sich nicht um eine von Erregern ausgelöste Krankheit, sondern um eine Anpassungsstörung handelt, ist vorerst eine engmaschige Beobachtung ausreichend. So ist es dann möglich, rechtzeitig eine Behandlung mit blauem Licht einzuleiten.