Vitamin K Prophylaxe nach der Geburt
Vitamin K, darunter fallen auch K1 und K2, gehört zu einer Vitamingruppe, die dafür verantwortlich ist, dass die Blutgerinnung in unserem Körper funktioniert. Erwachsene nehmen Vitamin K über die Ernährung zu sich, beispielsweise in Form von Brokkoli oder Blattspinat. Babys kommen gewissermaßen mit einem Vitamin-K-Mangel auf die Welt, daher ist die präventive Versorgung im Vitamin K Bestandteil der Mutterpass-Vorsorge.
Vitamin-K-Tropfen nach der Geburt
Man geht davon aus, dass vor allem Babys, die ausschließlich gestillt werden, mit Vitamin K unterversorgt sind. Ein gut gefüllter Vitamin K Spiegel ist jedoch erforderlich, um Blutungen unter der Haut und insbesondere gefährlichen Hirnblutungen im Säuglingsalter vorzubeugen. Daher bekommen Neugeborene routinemäßig drei Dosen Vitamin-K verabreicht, und zwar nach folgendem Schema:
- Dosis direkt nach der Geburt: 2 Tropfen oral á 1 mg, insgesamt 2 mg
- Dosis zwischen dem 3. und 10. Lebenstag: 2 Tropfen oral á 1 mg, insgesamt 2 mg
- Dosis zwischen der 4. und 6. Lebenswoche: 2 Tropfen oral á 1 mg, insgesamt 2 mg
Bei Frühchen sieht die Prophylaxe anders aus: Sie bekommen möglicherweise eine höhere Dosis und das in Form einer Injektion.
Alternativen
Prophylaxen, die allen Kindern automatisch verabreicht werden, stehen immer wieder in Diskussion. Kritiker stellen die Frage, ob es adäquat ist, jedem Kind eine vergleichsweise hohe Dosis an Vitamin K zu verabreichen, ungeachtet der individuellen Umstände. Vor allem bei Injektionen gehen die Meinungen auseinander. Bei einem bestehenden Risiko für Blutungen ist die Gabe von Vitamin K jedoch unerlässlich – allerdings lässt sich von außen nur sehr selten bestimmen, welches Baby ein Risiko mitbringt. Daher wurde die Prophylaxe flächendeckend eingeführt. Dabei wird jedoch kein Unterschied gemacht, ob das Baby gestillt wird oder in den nächsten Wochen künstliche Säuglingsanfangsnahrung erhält.
Tipp: Wenn du dir nicht sicher bist, sprich mit deinem Arzt/deiner Ärztin. Es gibt die Möglichkeit, Vitamin K-Tropfen in einer geringeren Dosis täglich selbst zu verabreichen. Die orale Verabreichung von 2 mg direkt nach der Geburt sowie zwischen dem 3. und 10. Lebenstag wird in den meisten Fällen jedoch ausdrücklich empfohlen. Eine andere Möglichkeit wäre es, wenn die stillende Mutter eine große Menge Vitamin-K-haltiger Lebensmittel zu sich nimmt. Wie viel Vitamin K dann jedoch an das Baby weitergegeben wird und ob die Menge ausreichend ist, dazu gibt es keine Erfahrungswerte.