Das unterschätzte Wochenbett: Wundheilung - Rückbildung - Hormonchaos & Glück

Das Wochenbett dauert sechs Wochen, nicht nur wenige Tage! Stellen Sie sich besser auf Folgendes ein: Sie sind nicht sonderlich belastbar und auch nicht pausenlos glücklich. Das Glück kommt unverhofft in in kleinen Dosen. Hormonschwankungen machen Ihnen zu schaffen. Möglicherweise gesellen sich körperliche Beschwerden dazu. Die neue Familiensituation mit Neugeborenem kostet Kraft. Nehmen Sie sich Zeit. Zu meinem Leidwesen ist Ruhe aus der Mode gekommen. Keine Frau muss nach wenigen Tagen fit und superschlank aussehen. Solchen "Vorbildern" sollten Sie nicht nacheifern. Dammschnitte oder Dammrisse schmerzen und müssen heilen. Das Stillen läuft nicht immer glatt. Die Geburt hat Sie geschlaucht, Sie haben Nachwehen, der Beckenboden fühlt sich schwer an und vieles mehr. Darauf könnten Sie sich theoretisch bereits in der Schwangerschaft einrichten. In der Praxis mag man leider kaum mehr diesbezüglich vorplanen.

Sich Zeit und Ruhe zu gönnen ist Wöchnerinnenpflicht

Grundsätzlich sind nicht sämtliche Wöchnerinnen betroffen. Sie sollten lediglich gewappnet sein. Dazu kommt, dass man das Familienleben/ die Partnerbeziehung neu organisieren muss. Frau hat einen völlig anderen Tagesablauf und ist ewig müde.
  • Haben Sie Nachsicht mit sich. Sind Sie ganz einfach egoistisch.
  • Laden Sie Besuch wieder aus, sollte es Ihnen zuviel werden.
  • Lassen Sie sich Mahlzeiten mitbringen.
  • Schlafen Sie so oft Sie die Möglichkeit haben.
  • Binden Sie den Vater und ältere Kinder in den neuen Alltag ein.
  • Kochen, Ämtergänge und der Großeinkauf können ohne Sie stattfinden.
  • Dem Baby macht Staub nichts aus. Er stärkt sein Immunsystem. Also muss auch nicht ständig geputzt werden.
Teilen Sie Ihre Kräfte ein, konzentrieren Sie sich auf die wirklich wichtigen Dinge: Ruhe, Nähe (neudeutsch bonding), kuscheln mit Papa und Ihrem Neugeborenen, stillen und ein wenig Zeit für sich selbst. Man bekommt Übung im Wickeln.