Der Damm (Perineum)

Als Damm bezeichnet man den Abschnitt zwischen dem After und dem Scheideneingang. Üblicherweise wird dieser Bereich wenig beansprucht, in der Schwangerschaft und während der Geburt kommt ihm jedoch eine große Bedeutung zu. Der Damm, der aus Haut, Bindegewebe und Muskeln besteht, muss speziell in der Austreibungsphase einem sehr hohen Druck standhalten. Die Hebamme kann durchaus Maßnahmen zum Dammschutz ergreifen. Dennoch kommt es vor, dass das Gewebe einreißt (Dammriss) oder mit einer speziellen Schere eingeschnitten wird (Dammschnitt).

„Ab der 34. Schwangerschaftswoche kannst du damit beginnen, deinen Damm auf die Dehnung während der Geburt vorzubereiten. Dafür eignen sich sowohl die Dammmassage als auch Dampfsitzbäder. Erkundige dich jedoch vorab bei deiner Hebamme oder deiner Frauenärztin, ob etwas gegen die Dammvorbereitung spricht.“

Der Damm während der Geburt

Wenn dein Baby im Bauch wächst, muss dein Beckenboden über die Monate eine ungewohnte Last ausgleichen. Während der Geburt kommt es zu einer besonders starken Beanspruchung, die sich in der letzten Phase auf deinen Damm auswirkt. Kurz bevor das Köpfchen deines Babys aus dem Geburtskanal austritt, wird das sensible Gewebe am Damm gefordert. Die starke Dehnung ist sehr ungewohnt und kann durchaus schmerzhaft empfunden werden.

Der Dammschutz

Der Beckenboden ist ein kompliziertes Gebilde und hat viele Funktionen. Man kann ihn trainieren wie andere Muskeln auch. Nicht zu beeinflussen ist das eigene Bindegewebe, die Größe des Kindes sowie die Kraftressourcen gegen Ende der Geburt.  Von diesen Faktoren hängt nicht unerheblich ab, ob es Geburtsverletzungen gibt oder nicht. Auch Kinder über 4 Kilo kann man ohne Blessuren zur Welt bringen. Andere haben bei wesentlich kleineren Babys schon diverse Risse, weil das Gewebe nicht hält.

Deine Hebamme kann versuchen, einem Dammriss oder Dammschnitt vorzubeugen. Verhindern kann sie ihn jedoch nicht. Der Dammschutz ist eine alte Handwerkskunst der Hebammen. Die Hebamme "bremst" das Kind, damit das Gewebe Zeit hat, sich zu dehnen. Dies tut sie vornehmlich mit der linken Hand, die zusätzlich noch den Kopf des Babys Richtung Schambein drückt. Gleichzeitig hält die rechte Hand mit abgespreiztem Daumen (wie ein C) das Dammgewebe. Da das Kind mit dem Gesicht Richtung Gesäß der Mutter schaut, wird mit diesem C-Griff die Stirn des Kindes umfasst.

Tipp: Manchmal werden auch warme Kompressen, die mit Kaffee gefüllt werden, auf den Damm gedrückt, um der Mama ein wenig Unterstützung zu geben. Wissenschaftliche Nachweise für die Wirksamkeit dieser Methode gibt es nicht, für manche Frauen ist es aber tatsächlich eine Erleichterung während des Pressens.