Präeklampsie: Eine schwere Form der Schwangerschafts-Gestose
In den letzten Jahren haben sich die Begriffe Gestose, Spätgestose und Präeklampsie in der Schwangerschaft vermischt. Sie sind nicht mehr so klar definiert wie früher. Dennoch haben viele ÄrztInnen diese Begrifflichkeiten noch in Verwendung.
Gefährliche Komplikation in der Schwangerschaft
Landläufig wird eine Schwangerschaftsgestose bzw. Präeklampsie auch als "Schwangerschaftsvergiftung" bezeichnet, das ist streng genommen auch nicht korrekt, aber dennoch beschreibt der Begriff die Gefährdung, die von einer Präeklampsie ausgeht. Entwickeln sich sämtliche Gestosezeichen wie Eiweiß im Urin, massive Wassereinlagerungen und insbesondere Bluthochdruck im Laufe der Schwangerschaft zum Schlechteren, kann das massive Folgen haben.
Die Verschlechterung findet häufig nach der zwanzigsten Schwangerschaftswoche statt und sollte im Zuge von regelmäßigen Vorsorgeuntersuchungen rechtzeitig erkannt werden. Wenn eine Frau plötzlich Wassereinlagerungen bekommen oder rasch zunimmt, können das Anzeichen für eine beginnende Gestose sein und die sollten auch ernst genommen werden. Allenfalls wird reagiert, wenn bestimmte Blutdruckgrenzwerte eindeutig überschritten werden.
Doppler-Ultraschall als Diagnoseinstrument
Auf den normalen Ultraschallbildern ist bei Vorliegen einer Gestose bereits eine kleinere Plazenta und verzögertes Wachstum zu erkennen. Zusätzlich kann man in diesem Fall mit dem Doppler-Ultraschall arbeiten, der noch einmal exakterer Bilder liefert. Die Gestose verursacht unter Umständen eine Mangelversorgung deines ungeborenen Babys. Unerkannt und unbehandelt wird die Präeklampsie zur Eklampsie. Sie ist durch eine plötzliche und massive Verschlechterung der Symptome gekennzeichnet. Betroffene Frauen bekommen heftige Kopfschmerzen, Augenflimmern (oder eingeschränktes Sehvermögen), Erbrechen, massive Oberbauchschmerzen und Rastlosigkeit. Darauf folgen im schlimmsten Fall Krampfanfälle. Auch die Gesundheit des Kindes wäre durch die mangelhafte Sauerstoffversorgung erheblich beeinträchtigt.
"Eine Präeklampsie solltest du nicht mit dem HELLP-Syndrom verwechseln, wenngleich die Grenzen fließend sind. Wichtig ist für dich als Schwangere auch in erster Linie, wie du die verhalten sollst, wenn gewisse Anzeichen auftreten. Sie sind in jedem Fall ernst zu nehmen und müssen im nächstgelegenen Spital zur Diagnose gelangen. Im Grunde ist eine frühzeitig erkannte Gestose mit Medikamenten gegen Bluthochdruck und Magnesiumsulfat gegen Krampfanfälle bei einer Eklampsie gut behandelbar."