Blutungen in der Schwangerschaft

Man geht davon aus, dass etwa 20-25 % aller Frauen von Blutungen in der Schwangerschaft betroffen sind. Diese können in jedem Schwangerschaftsdrittel auftreten und auch unterschiedlich riskant ausfallen. Je nach Blutungsursache reicht die Palette von harmlos bis gefährlich. Wann sie wirklich zum Risiko werden, hängt nicht unerheblich von der Stärke ab. Wir können dir hier nur allgemeine Informationen zum Thema geben. Wenn bei dir Blutungen auftreten, wende dich bitte stets an deinen Arzt/deine Ärztin oder deine Hebamme.

Blutungen in der Frühschwangerschaft

Nicht jede Blutung muss unbedingt zu einer Fehlgeburt führen. Manchmal ist die Blutung eine Reaktion auf eine körperliche Überanstrengung, dann wirkt Ruhe oft Wunder. Bist du untersucht worden oder hattest du Sex mit deinem Partner? Dabei werden häufig kleine Gefäße verletzt und es kommt zu einer sogenannten Kontaktblutung, die in aller Regel harmlos ist. Vielleicht liegt auch die Plazenta etwas tief. In diesem Fall musst du dich schonen und abwarten. Sie wird mit dem Wachstum der Gebärmutter möglicherweise „hochgezogen".

Wichtig: Sollte es zu einer periodenstarken hellroten Blutung kommen, solltest du nicht zögern, abwarten oder versuchen, deinen Arzt/deine Ärztin zu erreichen, sondern dich so schnell wie möglich in ein Krankenhaus bringen lassen. Das gilt für alle Abschnitte in der Schwangerschaft!

Blutungen im weiteren Schwangerschaftsverlauf

Handelt es sich um eine Schmierblutung, eventuell mit Schleim oder auch um dunkelrotes bis braunes Blut, weist das darauf hin, dass es nicht so gefährlich ist. Aber auch hier gibt es eine Ausnahme, wenn die Plazenta in der Nähe oder gar vor dem Muttermund liegt (Plazenta marginalis oder praevia). Dann solltest du so rasch wie möglich eine Klinik aufsuchen. Das gilt vor allem, wenn die Blutung stärker wird oder Schmerzen hinzukommen. Wichtig ist, dass du nicht selbst fährst, sondern jemanden bittest oder im Notfall den Rettungsdienst rufst. In so einem Fall stellt die Blutung einen echten Risikofaktor dar, der dich zum Handeln zwingt. Egal ob mit oder ohne Schmerzen, ob Tag, Nacht, Sonn- oder Feiertag! Das gilt auch für jede etwa periodenstarke Blutung.

Für Schmierblutungen gibt es unterschiedliche Ursachen. Kontaktblutungen können nach dem Geschlechtsverkehr oder auch nach einer Untersuchung auftreten. Da alles so gut durchblutet ist, verletzt man leicht ein kleines Blutgefäß und dann kommt es zu so einer schmierigen oder schleimigen "Blutung". Allerdings muss das nicht sofort auftreten. Manchmal dauert es mehr als einen Tag, aber dann ist das Ganze meist dunkel, weil es sich um altes Blut handelt. Eine andere Möglichkeit ist der Abgang von blutigem Schleim.

Zum Ende der Schwangerschaft öffnet sich mit den Vorwehen oft der Muttermund ein wenig. Wenn du zu dieser Zeit einen solchen Schleimabgang feststellst, bitte nicht erschrecken. Es ist vollkommen normal zu diesem Zeitpunkt und ein gutes Zeichen! Es handelt sich hierbei ziemlich sicher um den Schleimpfropf. Wenn du unsicher bist, ruf dennoch deine Hebamme oder deinen Arzt/deine Ärztin an.