Weiterführende Pränataldiagnostik: Der Triple-Test

Der Triple-Test ist ein Instrument der Pränataldiagnostik, das zwischen der 14. und 20. Woche zum Einsatz kommen kann, um Wahrscheinlichkeiten bestimmter Chromosomenveränderungen beim Baby abzuklären. Triple bedeutet "dreifach". Es werden drei Blutkomponenten bestimmt: Alpha-Fetoprotein (AFP), freies Estriol (E3) und Beta-Choriongonadotropin (Beta-HCG). Anschließend erfolgt gewissermaßen eine Hochrechnung sowohl mit der Krankengeschichte als auch dem Alter der Schwangeren.

Wahrscheinlichkeitsrechnung

Der Triple-Test hat medizinisch gesehen durchaus seine Berechtigung, da er dabei helfen kann abzuschätzen, ob dein Kind möglicherweise an Downsyndrom oder einer Neuralrohrstörung leidet. Es handelt sich jedoch hierbei immer um Zahlen und Wahrscheinlichkeiten. Der Test kann keine garantierte Auskunft darüber geben, dass dein Kind mit einer Chromosomenstörung geboren wird! Es gibt viele Faktoren, die die Analyse beeinflussen können. Bei Zwillingen gibt es beispielsweise immer erhöhte Werte. Sehr wichtig ist ebenfalls der Zeitpunkt der Blutabnahme. Optimal wäre der erste Tag in der 15. Woche. Den jedoch genau zu bestimmen und auch terminlich so fixieren zu können, das ist gar nicht einfach.

Die Festlegung eines Grenzwertes im Sinne eines exakten Referenzwertes, wie man es vom Blutzucker oder vom Eisenwert kennt, gestaltet sich ebenfalls schwierig, da die zu bestimmenden Werte von Frau zu Frau unterschiedlich sind.

Die Folge von unklaren oder positiven Befunden sind möglicherweise eine Fruchtwasseruntersuchung oder andere weiterführende Untersuchungen. Hebammen geben zu bedenken, dass insbesondere das Warten auf Ergebnisse und der Umgang mit positiven Ergebnissen eine große emotionale Belastung für werdende Eltern darstellt. Der Test wird zwischen der 14. und 20. Schwangerschaftswoche durchgeführt, auf das Ergebnis wartest du möglicherweise eine Woche oder länger.  So etwas ist an sich schon sehr belastend. Sei dir also dessen bewusst, in welche Routinen und Abläufe du dich bei einem Test begibst und schau in der Zeit gut auf dich.

„So dankbar wir auch über die Errungenschaften der modernen Medizin sind, so kritisch sollten wir auch damit umgehen. Überlege dir mit deinem Partner also genau, welche Konsequenzen ihr bereit seid, aus bestimmten Befunden zu ziehen. Sprich mit deiner Hebamme oder anderen betroffenen Eltern oder einer Beratungsstelle, wenn du dir nicht sicher bist. Die Entscheidung musst du letztlich gemeinsam mit deinem Partner treffen.“