Pränataldiagnostik: Doppler-Ultraschall
Mit der sogenannten Dopplersonografie misst man zwischen der 20. und 24. Schwangerschaftswoche (mit einem speziellen Ultraschallgerät) die Geschwindigkeit und die Richtung des fließenden Blutes in Arterien und Venen. Dies bietet die Möglichkeit, die wichtige Blutversorgung bestimmter Organe und Gewebe zu kontrollieren. Der Blutfluss zwischen Gebärmutter und Plazenta und zwischen Baby und Plazenta kann so eingeschätzt und beurteilt werden.
Kontrolle der Versorgungsgebiete
Man unterscheidet zwei Versorgungsgebiete: Das erste Gebiet umfasst jene Blutgefäße (uterinen Arterien, Aa. uterine), die den Uterus und die Plazenta versorgen. Diese Untersuchung soll eine kindliche Wachstumsverzögerung und/oder die Gestose voraussagen. Das zweite Gebiet sind der Fetus und der kindliche Teil der Plazenta. Das wichtigste Gefäß ist die Nabelschnurarterie (A. umbilicalis), die zeigen kann, wie das Kind über die Plazenta versorgt wird. Hier können ebenfalls mögliche Wachstumsverzögerungen entdeckt werden.
Wann wird ein Doppler-Ultraschall empfohlen?
- Verdacht auf vermindertes Wachstum oder Wachstumsstillstand des Kindes
- Verminderter Fruchtwassermenge
- Auffälligkeiten in Herzfrequenz (CTG-Auffälligkeiten)
- Verdacht auf Herzfehler/Herzerkrankungen
- Verdacht auf kindliche Fehlbildung oder Erkrankung
- Blutgruppenunverträglichkeit
- Schwangerschaftsbedingter Erkrankung der Mutter (z. B. Bluthochdruck, Präeklampsie (sog. Schwangerschaftsvergiftung), Diabetes mellitus, Nierenerkrankung)
- Bestimmten Infektionen (z. B. Ringelröteln)
- Früh- oder Mangelgeburt in einer vorangegangenen Schwangerschaft
- Mehrlingsschwangerschaften
„Grundsätzlich würde ich dazu raten, eine spezielle Diagnostik nur dann durchzuführen, wenn tatsächliche Hinweise auf eine Erkrankung oder eine Wachstumsverzögerung bestehen. Es spielt zudem immer einer Rolle, wie viel Erfahrung/Routine der schallende Arzt/die schallende Ärztin!"