Toxoplasmose in der Schwangerschaft

Toxoplasmose ist eine Infektionskrankheit, die vom Erreger Toxoplasma gondii ausgelöst wird. Kommt es in der Schwangerschaft zu einer Erkrankung, können die Keime auf dein ungeborenes Baby übergehen und es dadurch gefährden.

Hygiene und Vorbeugung

Vorbeugung wird bei der Vermeidung einer Erstinfektion großgeschrieben. Verzichte auf den Verzehr von rohem und ungenügend erhitztem Fleisch verzichtet werden. Erst durch Fleischverarbeitung wie Pökeln, Räuchern, Kochen und Frosten bis -21 °C werden die Parasiten abgetötet. Ebenso wichtig ist es, Gemüse, Salate und Obst gründlich zu waschen.

Tipp: Wenn du möchtest, kannst du dir in der Schwangerschaft ein Bratenthermometer besorgen. Damit lässt sich die Kerntemperatur des Fleisches im Handumdrehen feststellen.

Achte auch darauf, eine strenge Hygiene einzuhalten, falls du rohes Fleisch zubereitest oder beispielsweise an ein Haustier verfüttert hast. Die Erreger können auch an der Fleischoberfläche sitzen und gewissermaßen wandern. Da eine Infektion des Menschen mit Toxoplasmose auch über den Kontakt mit Katzenkot möglich ist, sollte man einen hygienischen Umgang mit einem Haustier im Hinterkopf behalten. Ebenfalls eine sinnvolle Vorsorgemaßnahme ist es, bei der Gartenarbeit Handschuhe zu tragen, damit man nicht direkt mit der Erde in Berührung kommt. Auch da könnten sich Erreger befinde aufgrund von Katzenkot.

Manchmal kann ich es kaum glauben, dass ich tatsächlich immer wieder betonen muss, wie wichtig es ist, sich die Hände zu waschen. Desinfektionsmittel ist überflüssig, eine normale Seife und die entsprechende Abfolge beim Händewaschen sind ausreichend. Gründliches Händewaschen dauert übrigens 20 -30 Sekunden!

 

Test auf Toxoplasmose-Antikörper

Im Rahmen der Mutterschaftsvorsorge hast du die Möglichkeit, wiederholte Untersuchungen auf Toxoplasma-Antikörper in Anspruch zu nehmen, um eine frische Infektion früh zu erkennen und behandeln zu können. Es handelt sich hierbei jedoch um eine Leistung, die privat zu bezahlen ist. Die Kassen übernehmen Tests, sofern er medizinisch angezeigt ist. Der IgG-Antikörper kann lebenslang nachgewiesen werden, wenn bereits vor der Schwangerschaft eine Infektion stattgefunden hat. Negative Tests werden wie bereits erwähnt regelmäßig wiederholt im Sinne der Früherkennung einer möglichen Ansteckung.

Was passiert bei einer Ansteckung?

Kommt es während der Schwangerschaft zu einer Ansteckung des Kindes, ist die Prognose vom Zeitpunkt und der Stärke der Infektion abhängig. In den seltensten Fällen kommt es zur Fehl- oder Totgeburt. Schwangere mit einer Neuinfektion müssen dennoch behandelt werden - auch wenn keine Beschwerden bestehen - um einer Infektion des Kindes vorzubeugen. In diesen Fällen hat sich eine Kombination von Sulfonamiden mit Spiramycin oder mit Pyrimethamin ab der 15. Schwangerschaftswoche bewährt. Es können sich noch nach Monaten bis Jahren Spätschäden wie beispielsweise eine Entwicklungsstörung einstellen. Auch wenn es sich hierbei um absolute Ausnahmen handelt, sollten wir es dennoch erwähnen.