Die Fehlgeburt
Statistiken zufolge beträgt die Fehlgeburtsrate zwischen 15 und 24 %. Das bedeutet, dass etwa jede sechste Frau in ihrem Leben einmal eine Fehlgeburt erleidet. Die Bandbreite reicht von sehr frühen Fehlgeburten, bei denen die Frau nicht einmal wusste, dass sie schwanger war, über spontane Abbrüche bis zur 16. Schwangerschaftswoche und späte Aborte in der gesamten Zeit ab der 17. Schwangerschaftswoche.
Unsicherheit in der Frühschwangerschaft
Fehlgeburten sind also relativ häufig und die tatsächlichen Fälle übersteigen vermutlich die offiziellen Statistiken. Es werden jene frühen Fehlgeburten nicht erfasst, bei denen noch nichts zu erkennen ist oder die Eizelle zwar befruchtet, am Transportweg zur Gebärmutter jedoch gestört worden ist/die Einnistung nicht stattfinden konnte. Dass du eigentlich schon schwanger warst, erfährst du dann im Zuge einer Ultraschallkontrolle. Fehlgeburten sind, unabhängig vom Schwangerschaftsstadium, jedoch immer noch ein Tabuthema.
Häufig liest man in den letzten Jahren in diesem Zusammenhang auch, dass Frauen empfohlen wird, ihre Schwangerschaft bis zur zwölften Schwangerschaftswoche möglichst geheim zu halten. In dieser Zeit ist das Risiko für eine Fehlgeburt am größten, später nimmt es ab. Die ersten Wochen der Schwangerschaft sind ohnehin mit vielen Ängsten, Unsicherheiten und auch mit einer großen Vorfreude verbunden. Viele Frauen trauen sich aus Angst vor eine Fehlgeburt nicht, ihre Familie und ihr Umfeld einzuweihen. Häufig wissen davon nur der Partner und vielleicht eine enge Bezugsperson. Selbst beim Informieren des Arbeitgebers bleiben Frauen zögerlich, denn „es könnte ja noch etwas schiefgehen“. Wenngleich Angst und Sorge verständlich sind, ist es dennoch so, dass die Frühschwangerschaft nicht per se riskant ist. Es ist eine sensible Phase, in der man jedoch auf den Körper und die Natur vertrauen darf. Viele Prozesse finden ganz automatisch und ohne dein Zutun statt. Dein Körper weiß genau, welche Rahmenbedingungen dein Baby nun für ein gesundes Wachstum benötigt.
Sollte das Baby wirklich nicht auf die Welt kommen, verliert man immer ein Kind. Keinen medizinischen Fötus bzw. Embryo, sondern einen Teil von sich selbst. Dafür ist es völlig unerheblich, in welcher Schwangerschaftswoche so etwas passiert. Darf bei einer Fehlgeburt keiner mittrauern? Wer tröstet einen? Bleibt nur der Partner? Ich kann betroffene Frauen nur ermutigen, sich mit anderen auszutauschen und sich Unterstützung zu holen. Wer eine Fehlgeburt erleidet und offen darüber spricht, wird bald feststellen, dass er nicht allein ist. Eine Fehlgeburt ist kein persönliches Versagen!“
Ursachen einer Fehlgeburt
Ungefähr 41 % aller Fehlgeburten gehen laut Studien auf Fehler in der Erbanlage zurück. In manchen Fällen sind aber auch Krankheiten der Mutter wie beispielsweise Diabetes (Blutzuckerkrankheit) oder anatomische Veränderungen im Bereich Geschlechtsorgane für eine Fehlgeburt verantwortlich. Besonders zu erwähnen sind in diesem Zusammenhang Myome in der Gebärmutter. Hormonprobleme oder Gerinnungsstörungen können ebenfalls eine Fehlgeburt verursachen. Zu weiteren Auslösern zähen übermäßiger Stress und emotionale Schocksituationen, massiver Suchtmittelmissbrauch, unerkannte Infektionen oder vorangegangene Fehlgeburten/belastende Schwangerschaftserfahrungen.
Medizinisch gesehen bezeichnet man mit einer Fehlgeburt oder einem Abort jede vorzeitige Beendigung der Schwangerschaft mit oder ohne Ausstoßung der abgestorbenen Frucht bis zu einem Gewicht von 500 Gramm. Man spricht grob bis zur 12. -16. Schwangerschaftswoche von einem Frühabort und ab der 17. Woche vom Spätabort. Die Abgrenzung ist nicht einheitlich. Es gibt sehr unterschiedliche Verläufe und Formen von Aborten. Deswegen sind auch die Standards jeweils entsprechend anders.
Ab einem Gewicht des Fötus von 500g handelt es sich bereits um eine Totgeburt. Dieses ist ungefähr ab der 22. Woche zu erwarten. Fehlgeburten unterliegen (anders als die Totgeburt in Deutschland) nicht der standesamtlichen Meldepflicht.
Komplette – und Inkomplette Fehlgeburt
Für dein Verständnis ist es wichtig, die komplette Fehlgeburt von der inkompletten Fehlgeburt zu unterscheiden. Eine komplette Fehlgeburt wird diagnostiziert, wenn die Schwangerschaft vollständig ausgestoßen wurde und keine Reste mehr in der Gebärmutter bleiben. Dies passiert fast immer lediglich vor der 12. Schwangerschaftswoche. Nach der Fehlgeburt kann es trotzdem zu Blutungen und Unterbauchschmerzen kommen, die jedoch ohne weitere Eingriffe wieder aufhören. Mittels Ultraschalles wird die Diagnose bestätigt.
Die inkomplette Fehlgeburt beschreibt, dass der Großteil des Schwangerschaftsgewebes bereits ausgestoßen wurde, aber ein Teil im Uterus verblieben ist. In den meisten Fällen sind dann Medikamente oder eine Ausschabung nötig. Blutet es nicht zu stark, können beispielsweise Wehenmittel eine Alternative darstellen. Es dauert allerdings einige Tage, bis die Gebärmutter frei ist. Bis dahin muss das Ganze zudem mit dem Ultraschall überwacht und unter Umständen auch der HcG-Wert mehrfach überprüft werden.
Wissenswert: Hebammen betreuen dich auch bei einer Fehlgeburt! Sie begleiten dich durch den Prozess, erklären dir die medizinischen Abläufe und geben dir Halt in dieser schwierigen Situation!
Komplette – und Inkomplette Fehlgeburt
Für dein Verständnis ist es wichtig, die komplette Fehlgeburt (Abortus Completus) von der inkompletten Fehlgeburt (Abortus Incompletus) zu unterscheiden. Eine komplette Fehlgeburt wird diagnostiziert, wenn die Schwangerschaft vollständig ausgestoßen wurde und keine Reste mehr in der Gebärmutter bleiben. Dies passiert fast immer lediglich vor der 12. Schwangerschaftswoche. Nach der Fehlgeburt kann es trotzdem zu Blutungen und Unterbauchschmerzen kommen, die jedoch ohne weitere Eingriffe wieder aufhören. Mittels Ultraschalles wird die Diagnose bestätigt. Die inkomplette Fehlgeburt beschreibt, dass der Großteil des Schwangerschaftsgewebes bereits ausgestoßen wurde, aber ein Teil im Uterus verblieben ist. In den meisten Fällen sind dann Medikamente oder eine Ausschabung nötig. Blutet es nicht zu stark, können beispielsweise Wehenmittel eine Alternative darstellen. Es dauert allerdings einige Tage, bis die Gebärmutter frei ist. Bis dahin muss das Ganze zudem mit dem Ultraschall überwacht und unter Umständen auch der HcG-Wert mehrfach überprüft werden.
Wissenswert: Hebammen betreuen dich auch bei einer Fehlgeburt! Sie begleiten dich durch den Prozess, erklären dir die medizinischen Abläufe und geben dir Halt in dieser schwierigen Situation! Mehr dazu erfährst du hier.
Wenn Fehlgeburten wiederholt vorkommen
Vielleicht hast du den Begriff Abortus Habitualis schon einmal wo gelesen. Damit werden in der Medizin drei oder mehr spontane Fehlgeburten vor der 20. Schwangerschaftswoche bezeichnet. Genauer gesagt müssen die Fehlgeburten mindestens bei drei aufeinanderfolgenden Schwangerschaften mit dem gleichen Partner vorgekommen sein.
Das Bild der wiederholten Fehlgeburt findet sich bei 0,5 bis 2 % aller Schwangerschaften. Falls eine Ursache gefunden wird, kann diese in der Hälfte der Fälle entweder durch eine Operation oder durch medikamentöse Therapien behoben werden. Bei vielen betroffenen Frauen bleibt die Suche nach Ursachen jedoch erfolglos.
Einige der häufigsten Ursachen sind:
- Genetische Anlagen beim Embryo (verschiedene Trisomien zum Beispiel)
- Veränderungen von Chromosomen bei einem Elternteil
- Uterusanomalien wie beispielsweise Myome oder ein Septum
- Chlamydien
- Stress oder Depressionen