Übelkeit und Erbrechen in der Schwangerschaft
Es ist für dich vielleicht nur ein schwacher Trost: Übelkeit ist besonders in der Frühschwangerschaft eine häufige Beschwerde. Es gibt auch Frauen, die noch nach der zwölften Woche darunter leiden. Unwohlsein und Übelkeit bis hin zum Erbrechen müssen nicht nur am Morgen auftreten. Es gibt keine vordefinierte Tageszeit, wenngleich die Übelkeit nach dem Aufstehen tendenziell öfter zu beobachten ist. Im Grunde kann sie jedoch über den ganzen Tag verteilt auftreten.
Umstellung im Hormonsystem
Vielleicht fragst du dich manchmal, warum du dich gerade so miserabel fühlst und wann es endlich besser wird. Wie für viele Beschwerden sind auch deine Hormone für die Übelkeit verantwortlich. In gewisser Art zeigt dein Körper damit an, dass ein Kind auf dem Weg ist und sich dein gesamter Organismus nun auf die Versorgung des Embryos ausrichtet. Bislang ist es der Medizin nicht gelungen, eindeutig festzustellen, warum es zur Schwangerschaftsübelkeit kommt. Hormone spielen dabei jedoch eine Rolle. In den ersten Wochen ist es das Schwangerschaftshormon HCG, das in großem Ausmaß produziert wird und zu Übelkeit führen kann. Ebenso geht man davon aus, dass der Histaminspiegel eine Ursache sein könnte.
Kritisch betrachtet: Ja, es ist eine wunderbare Reise, die nun beginnt und vielleicht erfüllt sich sogar dein größter Wunsch. Und natürlich bist du dankbar, dass es dir und deinem Baby gesundheitlich gut geht. Dennoch musst du als Schwangere nicht pausenlos glücklich sein und Beschwerden überspielen. Verabschiede dich vom eigenen Perfektionismus und schraube deine Ansprüche herunter. Dein Umfeld darf dir gern helfend zur Seite stehen – du musst nur klar darum bitten. Achte gut auf deine emotionalen und körperlichen Ressourcen.
Was du gegen die Übelkeit tun kannst
Ob es gelingt, die Übelkeit komplett zu stoppen oder sie einfach nur zu lindern, das hängt ein wenig davon ab, wie stark du betroffen bist. Bei extremer Übelkeit ist es Schwangeren tatsächlich nicht mehr möglich, den Alltag ohne Unterstützung zu bewältigen, möglicherweise sind auch eine Krankschreibung und medikamentöse Behandlung erforderlich. Hausmittel und Hebammentipps helfen bei einfachen bis mäßigen Verläufen.
Tipps von der Hebamme:
- Ätherische Öle sprechen alle Sinne an, besorg dir also ein kleines Riechfläschchen oder einen Öl-Roller! Welcher Duft dir am ehesten hilft, musst du ausprobieren. Bewährt haben sich zitronige Gerüche wie Mandarine, Zitrone, Pampelmuse oder auch schärfere Noten wie Pfefferminz.
- Neroli ist eine Art "Erste-Hilfe"-Öl. Du kannst daran schnuppern oder aber auch deine Schläfen und Pulspunkte damit massieren.
- Du kannst es ebenfalls mit dem Schüßlersalz Nr. 2 Je nach Übelkeitsgrad solltest du davon mindestens 10 Tabletten am Tag nehmen. Eher mehr als weniger. Sprich in jedem Fall mit deiner Hebamme darüber – wenn du sehr viel erbrichst, ist die Einnahme kontraindiziert.
- Man kennt es vielleicht aus der Therapie von Reiseübelkeit oder einer klassischen Seekrankheit: Akupunktur. Mit sehr feinen Nadeln werden bestimmte Punkte deines Körpers akupunktiert. Achte darauf, dass die Behandlung nur von einem Facharzt für Akupunktur, einem TCM-Arzt/einer TCM-Ärztin oder einer Hebamme mit entsprechender Zusatzausbildung durchgeführt wird. Solltest du dich vor den Nadeln scheuen, die im Übrigen komplett schmerzfrei unter die Haut geführt werden, steht dir Akupressur zur Verfügung. Bestimmte Punkte werden hier einfach „nur“ gedrückt oder mit einem Laser behandelt.
- Halte dir stets ein trockenes Stück Toast, einen Cracker, Knäckebrot oder Zwieback bereit – dadurch bekommt der Magen ein wenig Arbeit, wenn dir übel ist.
- Generell solltest du auf fette, scharfe, stark gewürzte, stark zuckerhaltige und scharfe Speisen verzichten.
- Vergiss nicht ausreichend zu trinken! Insbesondere wenn du erbrechen musst, ist es wichtig, deinen Flüssigkeitshaushalt auszugleichen. Hebammen empfehlen lauwarmes Wasser, Ingwer-Wasser oder milde Kräutertees.