Wickeln mit Stoffwindeln
Ein Alternative zu herkömmlichen Wegwerfwindeln sind Stoffwindeln. Es gibt sie mittlerweile in unterschiedlichsten Ausführungen und Wickelsystemen von der „All-in-One“-Windel bis hin zur Windel, die aus mehreren Lagen besteht.
Waschen & Wickeln
Stoffwindeln produzieren keinen zusätzlichen Müll und damit haben sie einen klaren Vorteil gegenüber den Einmalwindeln, die für Babys gerne verwendet werden. Benutzte Windeln landen entweder auf der Deponie, wo sie nur sehr langsam (wir sprechen hier von etwa 500 Jahren) zersetzt werden oder sie wird verbrannt. Beim Verbrennen entstehen jedoch auch Schadstoffe und Abbauprodukte, die in die Luft gelangen und somit die Umwelt verschmutzen. Wegwerfwindeln sind praktisch und auch relativ günstig, wenn du zu Eigenmarken greifst.
Die nachhaltigere Alternative sind Stoffwindeln, die nach Gebrauch gewaschen und wiederverwendet werden. Der Trend an sich ist nicht neu – mit Stoff wurde schon gewickelt, bevor die Einwegwindel erfunden wurde. Zwischenzeitlich hatten Stoffwindeln gewissermaßen ein „Öko“-Image und den Ruf nicht besonders praktisch in der Handhabung zu sein. Mittlerweile gibt es jedoch Stoffwindeln, die einer Wegwerfwindel vom Aufbau sehr ähnlich sind, der einzige Unterschied ist, dass du die Stoffwindel waschen musst. Stoffwindeln können bei 60 Grad in der Maschine gewaschen werden. Du musst sie nicht extra waschen, sondern kannst den Waschgang gemeinsam mit anderen Kleidungsstücken oder Handtüchern starten. Je nachdem, wie viele Stoffwindeln du zum Wechseln verwendest, hast du vielleicht ein oder zwei Waschvorgänge mehr pro Woche.
Wissenswert: Stoffwindeln müssen vor dem Waschen möglichst sauber sein. Entferne Urin- oder Stuhlreste beziehungsweise die Einlage. Wenn du sie nicht gleich waschen kannst, weil ihr beispielsweise unterwegs seid, solltest du sie in der Zwischenzeit in einem speziellen Beutel (Wetbag) aufbewahren.
Welche Stoffwindel passt zu dir und deinem Baby?
Grundsätzlich gelten alle Stoffwindeln als hautverträglich und atmungsaktiv. Wenn dein Baby zu Rötungen und Hautreizungen im Windelbereich neigt, können Stoffwindeln möglicherweise Linderung verschaffen. Sie sind weich, anschmiegsam und regulieren die Feuchtigkeit auf natürliche Weise, da sie keine Plastikzusätze haben. Üblicherweise sind Stoffwindeln je nach Hersteller aus Baumwolle, Hanf, Mikrofaser, Bambus oder Fleece gefertigt. Man unterscheidet drei Arten von Stoffwindeln:
- All-in-One-Windeln: Überhose und Unterhose sind fix vernäht. Diese Stoffwindeln kommen den herkömmlichen Wegwerfwindeln am nächsten und sind daher auch für Einsteiger oder Personen geeignet, die noch keine Erfahrung mit Stoffwindeln haben (z. B. Oma, Opa, Babysitter).
- 2-Lagen-Windeln: Sie bestehen aus einer Einlage, die an einer Überhose mit Druckknöpfen befestigt wird. Gewechselt wird nur die saugfähige Einlage, sofern die Überhose sauber bleibt.
- 3-in1-Windeln: Wie der Name bereits vermuten lässt, wickelst du hier gewissermaßen drei Schichten. Du hast eine Überhose, dann eine Art Tasche oder Innenwindel aus wasserdichtem PUL (Polyurethanelaminat) und eine Saugeinlage. Auch hier musst du nur die Einlage wechseln, wenn nicht mehr daneben geht.
"Lass dich in einem Fachgeschäft oder von einer Stoffwindelberaterin unterstützen. Es hilft ungemein, wenn du die unterschiedlichen Wickelsysteme selbst angreifen und ausprobieren kannst. Dadurch bekommst du ein Gefühl dafür, welche Variante dir am ehesten zusagt. Es gibt auch Stoffwindel-Workshops! Teilweise werden sie bereits von den Volkshochschulen oder Eltern-Kind-Zentren in deiner Nähe angeboten."