Kinderzimmer einrichten – Tipps zur Erstausstattung
Einige Zeit nach dem positiven Schwangerschaftstest machen sich viele werdende Eltern Gedanken über Anschaffungen, die sie für ihr Baby benötigen könnten. Während manche Eltern nur wenig Grundausstattung kaufen, decken sich wiederum andere mit allen Dingen ein, die sie finden können. Welche Dinge tatsächlich nützlich sind und welche du vielleicht Second-Hand aus deinem Umfeld bekommst, hängt von deiner individuellen Situation, deinen Bedürfnissen ab und nicht zuletzt davon, wie viel Platz du zu Hause hast. Die gute Nachricht: Für einen glücklichen Start ins Leben braucht ein Baby nur ein paar ausgewählte Dinge.
Das Kinderzimmer
Bei der Einrichtung des Kinderzimmers haben viele werdende Eltern den Wunsch, sich richtig zu verausgaben. Spätestens in der Nestbauphase bleibt kein Stein mehr auf dem anderen: Wandfarbe, Bodenbelag, hübsche Vorhänge, verspielte Bilder und Accessoires tauchen den Raum schon vor der Ankunft des neuen Erdenbürgers in ein kindgerechtes Licht. Auch wenn man in der ersten Zeit noch gar nicht viel braucht, ist es dennoch ein wichtiger Schritt. Man schafft Platz und einen eigenen Raum für ein weiteres Familienmitglied. Häufig hört man die Empfehlung, mit der Einrichtung des Kinderzimmers so lange zu warten, bis die Wahrscheinlichkeit von Komplikationen oder einer vorzeitigen Beendigung der Schwangerschaft auf ein möglichst niedriges Niveau gesunken ist. Welcher Zeitpunkt für euch richtig erscheint, entscheidest du jedoch allein mit deinem Partner – unabhängig von Empfehlungen.
Folgende Möbelstücke haben sich bewährt:
- Ein sicheres Babybett
- Ein Wickeltisch
- Eine kleine Kommode für Bekleidung
- Ein gemütlicher Sessel
- Ein Stillkissen
Die Notwendigkeit eines Bettes ist nicht immer gegeben. Manche Eltern möchten ihren Säugling im ersten Jahr auch in der Nacht dicht bei sich haben und entscheiden sich für ein Beistellbettchen, das an das der Eltern gerückt wird oder eine sogenannte Babybucht. Das Babybett wird dann erst später genützt.
Zubehör für die Ernährung
Sowohl stillende Mütter als auch Mütter, die nach der Geburt mit künstlicher Säuglingsanfangsnahrung füttern möchten, benötigen eine gewisse Ausstattung. Eine voll stillende Mutter benötigt lediglich ein gutes Stillkissen und möglicherweise zusätzliche Dinge wie Stillhütchen. Nur wenn sie Milch auch abpumpen möchten, benötigt sie Fläschchen, eine Pumpe und extra Zubehör. Um bei der Verwendung von Fläschchennahrung für eine möglichst hygienische und sichere Ausstattung zu sorgen, brauchen werdende Eltern mehrere kleine Fläschchen mit austauschbaren Saugern, einen Sterilisator für das Abkochen der benutzten Flaschen und kleine Container, in denen das Milchpulver portionsweise abgepackt werden kann. Eine Thermoskanne, die für vorgewärmtes Wasser genutzt wird, erleichtert das Füttern unterwegs.
Transport
Nach der Geburt möchten Eltern mit ihrem Neugeborenen möglichst mobil sein. Zur Grundausstattung gehören hier eine sichere Babyschale für das Auto und ein Kinderwagen. Bei der Auswahl der Babyschale sollten Eltern auf Modelle achten, die sich per ISOFIX direkt mit der Karosserie des PKW verbinden lassen. Diese Variante bietet gegenüber der Sicherung per Dreipunktgurt eine erhöhte Sicherheit im Falle eines Unfalls.
Tipp: Bevor du dich für eine Babyschale entscheidest, solltest du nach Möglichkeit ausprobieren, ob sie in dein Auto passt. Autofahrerklubs haben für ihre Mitglieder häufig entsprechende Angebote zur Beratung, zum Einbau und zum Testen von Kindersitzmodellen. Ebenso kannst du dich beim Fachhandel erkundigen.
Der Kinderwagen sollte selbstverständlich zu den optischen Vorstellungen der werdenden Eltern passen. Heute gibt es zahlreiche Modelle in den verschiedensten Farben und Formen. Besonders wichtig ist es jedoch, dass sich der Kinderwagen leicht zusammenklappen und heben lässt. Er sollte außerdem problemlos in den Kofferraum des eigenen PKW passen. Wenn du ihn im Flur oder einer Garage unterstellen möchtest, spielt auch das Faltmaß eine Rolle. Hochwertige Modelle sind meist relativ teuer in der Anschaffung, überzeugen jedoch durch robuste Materialien und clevere Extras. Dann gibt es zudem Modelle, die über ein gutes Preis-Leistungs-Verhältnis verfügen und gewissermaßen im Mittelfeld angesiedelt sind. Bei sehr günstigen Modellen solltest du in jedem Fall darauf achten, wie stabil sie konstruiert sind, wie sie sich falten lassen und ob verarbeitete Stoffe oder Materialien schadstoffbelastet sind. Dazu gibt es regelmäßig Testergebnisse von Stiftung Warentest.
Tragen im Tuch oder einer Tragehilfe
Zu den Standards bei der Erstausstattung zählen mittlerweile auch Tragetuch oder Tragehilfe. Das Baby kann hier dicht am Körper der Mutter oder Vaters so getragen werden, dass es die körperliche Nähe genießen kann. Das Kind wird mit dem Gesicht zum Erwachsenen getragen. So entsteht kein Hohlkreuz und die Beine sind automatisch in der korrekten Anhock-Spreiz-Haltung. Die Vorteile eines Tragetuchs sind sehr vielfältig. So sind getragene Babys nicht nur ruhiger und ausgeglichener, sondern auch die Mutter kann ihren Alltag besser bewältigen. Du kannst mit deinem Baby im Tuch oder der Tragehilfe den Haushalt erledigen oder dort spazieren gehen, wo ein Kinderwagen unpraktisch wäre. Ebenso kann dein Baby im Tuch gestillt werden. Wie ein Tragetuch am besten gebunden wird, ist abhängig vom Alter des Kindes und von den Vorlieben der tragenden Person. Tragehilfen haben vorgegebene Systeme – sie werden je nach Modell mit Schnallen am Hüft- und Schultergurt oder Tuchknoten geschlossen.
Hinweis: Nicht jede Tragehilfe ist bereits ab Geburt geeignet. Auf Nummer sicher gehst du mit einem Tragetuch, da du die Bindeweise individuell an die Größe und das Gewicht deines Babys anpassen kannst. Willst du eine Tragehilfe verwenden, achte darauf, ob du einen Neugeboreneneinsatz benötigst.
Bekleidung
Die richtige Bekleidung für ein Neugeborenes richtet sich nach dessen Größe bei der Geburt und auch nach den aktuellen Witterungsbedingungen. Im Hochsommer geborene Babys benötigen keine allzu dicken Kleidungsstücke. Hier genügen einfache Strampler, Söckchen, eine dünne Mütze und Babybodys mit Druckknopfleiste im Schritt. Auch eine kleine Sonnenmütze ist sinnvoll. Die empfindliche Babyhaut sollte niemals der direkten Sonne ausgesetzt werden, um Verbrennungen und Hautreizungen zu vermeiden. Bei Ausflügen im Freien sollten sie daher ein luftiges Baumwolljäckchen mit langen Ärmeln tragen. Im Winter hingegen sollten Eltern einen dick gefütterten Strampler für draußen und ein gut schützendes Mützchen besorgen. Kleine Handschuhe und weiche Schuhe mit Fütterung schützen außerdem die kleinen Hände und Füße. Für Ausflüge im Kinderwagen ist zusätzlich eine weiche Decke sinnvoll. Wer möchte, kann auch auf einen Fußsack aus Fleece oder Schafwolle zurückgreifen.
Bei Winterausflügen muss dein Baby immer gut eingepackt sein – in Wohnung empfiehlt sich jedoch das rasche Ablegen der dicken Außenschichten, da es sonst zu einer Stauung der Wärme kommen kann. Was die Größe betrifft, so passen den meisten Babys nach der Geburt die Größen 50 oder 56. Für Frühgeborene sind diese Größen jedoch zumeist nicht geeignet. Hier finden Eltern im Handel Kleidungsstücke in den Größen 42 bis 46.
Empfehlungen zum gesunden Babyschlaf
Neben dem Wickelplatz ist der Schlafplatz der wichtigste Bestandteil des Kinderzimmers. Beim Einrichten des Babybettchens solltest du dir darüber Gedanken machen, was es benötigt, um deinem Baby einen sicheren Schlaf zu ermöglichen. Es gibt mittlerweile viele belegte Richtlinien zur Prävention von SIDS (Sudden Infant Death Syndrom) Dein Baby sollte stets in Rückenlage schlafen. Decken, Kissen oder Kuscheltiere haben im Babybettchen nichts verloren. Die Erstickungsgefahr wäre einfach zu groß, z. B. wenn sich dein Baby die Decke unbeabsichtigt über den Kopf zieht. Ebenso solltest du auf Nestchen und alle anderen Gegenstände verzichten, die mit Schnüren oder Kordeln befestigt werden.
Damit dein Baby in der Nacht nicht friert, legst du es in einem speziellen Babyschlafsack. Für die kalte Jahreszeit gibt es Modelle, die wärmen. Im Sommer greifst du dann auf einen dünneren Schlafsack zurück. Die ideale Raumtemperatur liegt zwischen 16 und 18 Grad, verzichte auf Heizstrahler und positioniere das Bett in einem guten Abstand zu Heizkörper und auch Fenster (Zugluft).
„Mit dem Thema Babyschlaf könnte ich ganze Bücher füllen! Ein Baby stellt den Tages- und Nachrhythmus seiner Eltern erst einmal gehörig auf den Kopf. Vermutlich wirst du im Vorfeld schon einiges darüber lesen, wie lange dein Baby schlafen wird, wie oft es aufwachen soll und wie oft es in der Nacht gefüttert wird. Vielleicht liest du auch schon etwas darüber, ab wann Babys theoretisch durchschlafen können. Babys halten sich nur selten an die Empfehlungen aus Erziehungsratgebern. Versuch, offen zu bleiben und mach dir keine Sorgen, wenn die Nächte turbulenter werden – das ist vollkommen normal!“