Synthetische Schmerzmittel bei der Geburt

Wehen haben eine wichtige Funktion, sie befördern dein Baby durch den Geburtskanal nach außen. Die Kontraktionen der Gebärmutter können je nach Intensität, Dauer und Häufigkeit als sehr schmerzhaft empfunden werden. Viele Frauen berichten aber auch von starken Schmerzen im unteren Rückenbereich, einem schmerzhaften Druck auf den Anus sowie über Schmerzen, die sich bis in die Oberschenkel ziehen. Sowohl im Geburtshaus als auch im Spital stehen dir unterschiedlichste Methoden der Schmerzlinderung zur Verfügung. Im Krankenhaus gilt die PDA als effektivste Methode der Betäubung.

Der Wehenschmerz

Schmerzmittel sind immer eine Option und du solltest sie vor der Geburt weder ausschließen noch davon ausgehen, dass du sie in jedem Fall benötigen wirst. Bevor du um Schmerzmittel bittest, solltest du dir noch einmal in Erinnerung rufen, welchen Sinn Geburtswehen haben. Versuche, das umzusetzen, was du im Geburtsvorbereitungskurs gelernt hast. Beweg dich, lass dich von deinem Partner massieren oder versuchen es mit einem Bad. Vielleicht gibt es auch Atemtechniken, die du erlernt hast und nun einsetzen kannst. Optimal wäre es, möglichst wenig zu liegen, sondern eine aufrechte Haltung einzunehmen. Allerdings empfinden manche Frauen das Liegen als angenehm. Es ist nicht verboten!

Wie du die Wehen aushalten wirst, kann man nicht vorab wissen. Eine enorme Rolle spielt die Dauer der Eröffnungsphase. Körpereigene Endorphine werden dir helfen. Bereits ab der 20. Schwangerschaftswoche wird durch diese Hormone deine Schmerzempfindlichkeit herabgesetzt. Sie wirken ähnlich wie Beruhigungsmittel.

„Gängige Schmerzmittel gehen über die Plazenta auf dein Kind über. Je nach Darreichungsform dauert es auch unterschiedlich lange, bis ein Schmerzmittel wirkt. Du kannst dich jedoch darauf verlassen, dass Hebamme und ÄrztInnen im Kreißsaal genau wissen, welche Schmerzmittel bedenkenlos eingesetzt werden können. Es gibt diesbezüglich glücklicherweise eine gute Studien- und Erfahrungslage.“

Schmerzmittel, die bei Wehen häufig zum Einsatz kommen:

  • Leichte Schmerzmittel als Zäpfchen, Tablette oder Infusion
  • Entkrampfende Schmerzmittel zu Beginn der Eröffnungsphase
  • Opiate (nur in der Anfangsphase)
  • Lokale Betäubung per Injektion im Damm- und Scheidenbereich
  • Pudendusblock: Er wird überwiegend bei Zangen  - oder Saugglockengeburten eingesetzt. Dabei handelt es sich um eine örtliche Betäubung des Pudendusnervs. Betäubt werden Damm, der Scheidenausgang und die Schamlippen. Die Betäubungsmittel wirken bis zu einer Stunde. Also Dammrissen  oder -schnitte ohne weitere Schmerzmittel nach der Geburt noch versorgt werden.