Eingriffe unter der Geburt: Die Saugglockengeburt

Die Saugglocke ist ein medizinisches Instrument, das im Rahmen einer sogenannten geburtshilflichen Operation zur Anwendung kommt. Du kannst sie dir tatsächlich wie eine kleine Glocke vorstellen, jedoch nicht aus Metall, sondern aus Silikon oder Plastik. Metallinstrumente werden nicht mehr verwendet!  Die Vakuumextraktion (Saugglockengeburt) wird aus den gleichen Gründen eingesetzt wie die Zange. Es handelt sich immer eine kurzfristige Entscheidung des Arztes, welchen der Eingriffe er bevorzugt. Üblicherweise hängt die Entscheidung von mehreren Umständen ab und muss meist schnell geschehen.

Sogwirkung

Bei einer Saugglockengeburt wird ist man insofern ein wenig flexibler, als man früher in den Geburtsverlauf eingreifen kann. Der Kopf sollte zwar eine bestimmte Position erreicht haben, muss aber noch nicht so tief sein, wie es sich bei einer Zangengeburt empfiehlt. Auf den Kopf des Babys wird diese "Glocke" leicht aufgesetzt und mithilfe eines Schlauchsystems ein Unterdruck (Vakuum) erzeugt. Dadurch saugt sie sich an der Kopfhaut fest. Medizinisches Silikon hat den großen Vorteil, dass er sich der kindlichen Kopfform gut anpassen kann.

Auch bei dieser Intervention ist deine Mitarbeit gefordert: Beginnt eine Presswehe, musst du pressen und der Arzt zieht gleichzeitig von unten. Mit vereinten Kräften geht es dann zügig. Manchmal entsteht durch den Sog eine Geschwulst auf dem Köpfchen, die sich aber in der Regel nach einigen Tagen zurückbildet und fast immer harmlos ist. Früher gab es häufiger große Hämatome an den Köpfen der Kinder. Die Instrumente waren damals wirklich aus Metall. Mittlerweile werden sie jedoch nicht mehr verwendet. Gleich wie beim Einsatz der Zange kann möglicherweise ein Dammschnitt erforderlich sein, um den Bereich zu weiten.