Notkaiserschnitt

Der Kaiserschnitt ist eine große Bauchoperation, die wirklich nur als letzte Lösung eingesetzt werden sollte. Auch wenn heute die "sanfte" Methode propagiert wird, ist sie dennoch mit allen Operationsrisiken verbunden. Der sogenannte Notkaiserschnitt (Notsectio) wird durchgeführt, wenn es zu einer lebensgefährlichen Situation (für Mutter oder Kind) im Kreißsaal kommt. Und auch wenn sie glücklicherweise sehr selten sind, gibt es diese echten Notfälle. Das geburtshilfliche Team hat in diesem Fall keine Alternative und alle Beteiligten müssen rasch handeln.

Eingriff unter Vollnarkose

Ein ungeplanter Kaiserschnitt ist von einem Notkaiserschnitt zu unterscheiden. Erster zeichnet sich meistens schon im Laufe der Geburt ab. Vielleicht kommt es zu einem Geburtsstillstand, vielleicht ist die Mama einfach schon nach stundenlangen Wehen erschöpft, vielleicht stellt sich auch das Baby im Geburtskanal nicht richtig ein. Ein ungeplanter Kaiserschnitt ist ein nicht vorhergesehenes, aber noch nicht dramatisches Ereignis. Normalerweise ist noch genug Zeit, um dir alles zu erklären bzw. mit dir gemeinsam die Entscheidung für den Kaiserschnitt zu treffen. Du bekommst dann relativ zügig eine PDA, während im Hintergrund bereits die Vorbereitungen für die OP getroffen werden. Ein Notkaiserschnitt ist im Gegensatz dazu jedoch ein medizinischer Notfall. Um die Gesundheit von Mutter oder Kind sicherzustellen, muss die Geburt dann innerhalb von weniger als 30 Minuten beendet werden. Manchmal auch schneller. In so einem Fall bekommst du eine Vollnarkose. Alles geht sehr schnell und es bleibt keine Zeit für Erklärungen.

Wochenbett nach dem Notkaiserschnitt

Nach so einem Eingriff erwarten dich die üblichen Wundheilungsschmerzen, zudem bist du zunächst relativ unbeweglich. Möglicherweise spürst du auch die Nachwirkungen der Vollnarkose. Nimm vor allem beim Stillen jede Unterstützung in Anspruch, die man dir im Krankenhaus bieten kann. Manchmal verläuft der Stillstart nach so einem einschneidenden Ereignis holprig. Den Beginn deines Wochenbettes verbringst du auf der Wochenbettstation im Krankenhaus, dein Aufenthalt ist etwas länger als nach einer normalen Geburt. In dieser Zeit kannst du dich von dem Eingriff erholen in dem Wissen, dass deine Wunden gut versorgt werden. Und du kannst dein Baby kennenlernen!

„In aller Regel soll ein Kaiserschnitt bleiben, was es eigentlich ist: Eine Operation, die für Notfälle entwickelt wurde, und kein selbstverständlicher Weg, um sein Baby zu bekommen. Muss ein Notkaiserschnitt gemacht werden, ist das oft ein traumatisierendes Erlebnis für Mama, Papa und Baby. Wende dich an deine Hebamme, sie steht für Entlastungs- und Aufarbeitungsgespräche zur Verfügung und kann dir auch ExpertInnen weiterhelfen, wenn Narben auf der Seele bleiben.“

Weitere Infos zum Kaiserschnitt gibt es hier.