Beckenendlage: Methoden zur sanften Wendung
Wenn sich dein Baby bis zu 32. Schwangerschaftswoche nicht dreht, kann es durchaus passieren, dass der Kaiserschnitt bereits als Option diskutiert wird. Das ist allerdings nicht zwingend notwendig, da es neben der äußeren Wendung noch andere Optionen gibt, um dein Baby zu einer Wendung / Drehung zu „überreden“. Dazu benötigst du unbedingt eine Hebamme, die sich mit den Methoden wie Moxen oder Akupunktur gut auskennt. Wichtig: Kein Kind wird zur Wendung gezwungen, letztlich entscheidet es immer selbst, ob es sich dreht oder nicht.
Moxibustion
Bei der Moxibustion (oder Moxen) handelt es sich um eine Form der Akupunktur (Wärmeakupunktur). Mithilfe einer Moxazigarre (die hauptsächlich aus Beifuß besteht) wird ein bestimmter Punkt an den Füßen erwärmt. Dadurch kommt es meist zu vermehrten Kindsbewegungen, die bis zu 24 Stunden anhalten können. Die starken Bewegungen führen häufig zu einer Drehung des Kindes in Schädellage. Die Moxibustion wird 2 Mal wöchentlich durchgeführt. Befindet sich dein Kind (in der ersten Schwangerschaft) ab der 34. Schwangerschaftswoche noch in Beckenendlage, kann man es mit dem Moxen versuchen.
Die Anwendung ist auch mit einer Nadel denkbar, allerdings ist die Erfolgsrate mit der „Zigarre" wesentlich höher. Nach einer Studie der Frauenklinik Mannheim erhöhen sich durch Moxibustion die Spontandrehungen bei Erstgebärenden von 25 % auf über 50 %. Komplikationen wie ein vorzeitiger Blasensprung oder negative Einflüsse auf die kindlichen Herztöne konnten nicht beobachtet werden. Bei vorzeitiger Wehentätigkeit muss jedoch auf die Moxatherapie zur Wendung verzichtet werden, da sich Wehen dadurch verstärken können.
Akupunktur
Akupunktur funktioniert nach dem ähnlichen Prinzip wie die Moxatherapie. Ziel ist es, bestimmte Punkte zu stimulieren, um dadurch eine Drehung des Babys anzustupsen. Für die Akupunktur werden entweder dünne Akupunkturnadeln an den entsprechenden Punkten unter die Haut gestochen, die Nadeln können auch durch Elektrostimulation ersetzt werden. Mit der Akupunktur darf man ebenfalls ab der 34. Woche starten. Achte jedoch darauf, dass sie nur von einem ausgebildeten Therapeuten oder einer fachkundigen Hebamme durchgeführt wird!
Weitere Möglichkeiten
Neben Akupunktur und Moxatherapie gibt es noch andere Wege, wie du dein Baby zu einer Drehung animieren kannst. Diese sind jedoch nicht wissenschaftlich belegt und auch nicht garantiert wirksam. Dennoch gibt es Frauen, die damit gute Erfahrungen gemacht haben. Sprich jedenfalls mit deiner Hebamme, bevor du eigeninitiativ Versuche zur sanften Wendung unternimmst. Sie kann dir sagen, worauf du achten sollst und welche möglichen Anzeichen es gäbe, bei denen man auf Wendemanöver lieber verzichten sollte
Taschenlampe oder Spieluhr
Du kannst eine Spieluhr aufziehen und unten auf den Bauch legen. Einmal reicht aber für gewöhnlich nicht. Es sollte zu einem Ritual werden. Du kannst deinem Baby auch den Weg leuchten: Dazu nimmt man eine Taschenlampe und geht mit dem Lichtstrahl nah an den Bauch. Vorsicht, natürlich nicht zu nahe, es darf nicht heiß werden. Dann leuchtest du langsam im Zeitlupentempo den Weg, den das Kind nehmen soll. Es spricht nichts dagegen, diese Technik häufig anzuwenden.
Homöopathie
Auch hier gibt es gewisse Mittel und Potenzen, die du einnehmen kannst, um dein Baby ein wenig zu motivieren. Bitte jedoch nicht auf eigene Faust dosieren – immer mit deiner Hebamme Rücksprache halten!
Indische Brücke
Es handelt sich hierbei um eine Haltungstechnik, deren Wirksamkeit nicht belegt ist. Wenn du es versuchen möchtest, kannst du ab der 32. Schwangerschaftswoche damit beginnen. Die Schwangere legt sich auf den Rücken, die Beine werden circa 40 cm höher gelagert, zum Beispiel auf einem niedrigen Stuhl, die Unterschenkel sollten auf jeden Fall waagerecht liegen. Das Becken muss hochgelagert sein, am besten durch ein Keilkissen. Diese Übung sollte 1-2 x täglich ungefähr 10-15 Minuten lang durchgeführt werden. Bleib Sie während der Übung entspannt und atme ruhig ein und aus. Wenn du das Gefühl hast, das Baby hat sich gedreht, solltest du natürlich nicht weitermachen. Manchen Frauen wird davon übel, andere empfinden die Brücke als sehr unbequem. Achte gut auf dein Wohlbefinden und erzwinge nichts!
Wendungen aus Beckendlagen mit der Indische Brücke sind fast unwirksam
Diese Lagerungsübung beindruckt Kinder in BEL nur selten
Frühestens ab der 32. Schwangerschaftswoche sollte eine Erstgebärende mit Wendungsversuchen beginnen.
Möchten Sie es also trotzdem versuchen dann bitte wie folgt: Die Schwangere legt sich auf den Rücken, die Beine werden zirka 40 cm höher gelagert, zum Beispiel auf einem niedrigen Stuhl, die Unterschenkel sollten auf jeden Fall waagerecht liegen. Das Becken muss hochgelagert sein, am besten durch ein Keilkissen. Diese Übung sollte 1-2 x täglich ungefähr 10-15 Minuten lang durchgeführt werden. Bleiben Sie während der Übung entspannt und atmen Sie ruhig ein und aus. Wenn Sie das Gefühl haben, das Baby hat sich gedreht sollten Sie natürlich nicht weitermachen.Insgesamt ist die Indische Brücke nur mäßig von Erfolg gekrönt. Nicht wenigen Frauen wird es in dieser Position übel . Sie wird oft als höchst unbequem empfunden, und damit bleibt auch der Entspannungseffekt auf der Strecke. Leider ist diese Lagerungsübung für Wendungen aus BEL so gut wie wirkungslos. Die wenigsten Kinder lassen sich davon beeindrucken und bleiben in Beckenendlage.