Beikostplan! Wann, was, wie zufüttern? Viele Fragen - Unsere Antworten
Ähnlich wie bei unseren Stilltipps, hat sich im Forum dieser Beikostplan entwickelt. Er beinhaltet einige grundsätzliche Dinge.
Vielleicht kann unser Beitrag zur Beikost den einen oder anderen Werbespot untauglich machen.
Uns liegt nämlich wirklich die Gesundheit der Kinder am Herzen. Und dewegen hat Hebamme4u ihn etwas aufbreitet. Die Texte sind aber Originale aus den Foren.
Stellenweise wird es Überschneidungen mit meinen eigenen Texten geben, aber manche Dinge kann man nicht oft genug sagen.
Was uns hier umtreibt, ist die Frage, warum oft so früh zugefüttert wird?
Und das hier ist bei den Überlegungen herausgekommen:
Druck von Außen (Wie besipielweise die Allergieempfehlungen)
Fehlinterpretation des Essverlangens (Schub)
Das Kind ist interessierter an seinem Umfeld. Manchmal wird es falsch aufgenommen, wenn es beim Kauen der Eltern selbst kaut. (Lerneffekt)
Lust der Eltern/ Familie auf etwas Neues
Das verlockende Angebot/ Sehr gut gemachte Werbung
Bereitschaft zur Beikost signalisiert das Baby, wenn:
*es in der Lage ist aufrecht zu sitzen
& der Zungenstreckreflex, durch den das Baby feste Nahrung automatisch wieder aus dem Mund herausschiebt, sich abgeschwächt hat,
*es Bereitschaft zum Kauen zeigt,
*es selbstständig Nahrung aufnehmen und in den Mund stecken kann und sich dafür interessiert,
*es ein gesteigertes Stillbedürfnis zeigt, das sich nicht mit einer Erkrankung, Stillstreik dem Zahnen oder einer Veränderung in seiner Umgebung oder in seinem Tagesablauf in Verbindung bringen lässt.
Dies ist meist etwa mit sechs Monaten der Fall. Bei wenigen Kindern früher, bei anderen gar nicht so viel später.
Welche Mahlzeit zuerst? Wie geht’s dann weiter?
Es gibt kein Gesetz, mit welcher Mahlzeit man beginnt. Jedoch ist davon abzuraten, mit der Morgen- oder Abendmahlzeit zu beginnen.
Morgens ist davon abzuraten, weil das Kind meist sehr hungrig ist und meist nicht daran interessiert ist, etwas auszuprobieren. Abends empfiehlt man nicht, weil der junge Darm damit überfordert ist und das zu Schlafproblemen führen kann.
Es ist auch ein verbreiteter Irrtum, dass durch die Gabe eines stärkehaltigen Abendbreis das heißersehnte „Durchschlafen“ einsetzt. Das hat etwas mit der Reife zu tun, nicht mit der Mahlzeit.
Daher empfiehlt sich zuerst die Mittags-, Vor- oder Nachmittagsmahlzeit zu ersetzen.
Vor dem Stillen/ Fläschchen ein paar Löffel, eventuell vorher ein wenig Milch, damit das Baby vor Hunger nicht quengelig wird, aber satt sollte es noch nicht sein. Wenn es nach einigen Tagen mehr Nahrung will, soll es die auch bekommen dürfen.
Gemüse und heimisches Obst aber keinen dicken Brei!
Welches Gemüse zuerst? Mit einem Gemüsebrei startet man vor allem wegen der guten Verträglichkeit:
Pastinake*
Kürbis*
Fenchel
Zucchini
Brokkoli
Romanesco (enthält viel Vitamin C)
Steckrüben *(mittlerweile haben viele Hersteller darauf reagiert und die meisten bieten das heute an. wirkt bei manchen Babys auch stopfend), **Kombination Kürbis-Reis und kann bedenkenlos zu Anfang gefüttert werden. Reis ist nur drin, weil der Kürbisbrei sonst eher Kürbissuppe wäre. Obstsorten/ Stuhlwirkung Weil die Babys noch die süße Milch gewohnt sind, lassen sich am Anfang nicht alle vom Gemüse überzeugen. Es ist jedem überlassen, die Beikost mit Obst zu starten. Später kann in einen fertigen Gemüsebrei auch direkt etwas Obstmus untergehoben werden. So wird der Brei auch süßlich und das Kind ist schon mit Vitamin C versorgt. Bei einem eisenhaltigen Brei ist das Vitamin Czum Transport ja sehr wichtig.
Obst ist gut verdaulich. Für den Anfang geeignet (Banane, Birne). Banane wirkt stopfend und Birne eher lockernd". Obstmus eignet sich auch gut für eine Vormittagsmahlzeit.
Fleisch, Öl und Getränke kommen dazu
Öl
Braucht man für die Entwicklung des Gehirns. Daher darf es bei keiner Mahlzeit fehlen. Auch ist es wichtig für die Aufnahme von fettlöslichen Vitaminen (z.B. Vitamin C -> dieses wiederum begünstigt die Eisenaufnahme). Empfohlen wird ein gutes, geschmacksneutrales Pflanzenöl
Es können Raps-, Sonnenblumen- oder Maiskeimöle verwendet werden. Sie enthalten einen hohen Anteil an mehrfach ungesättigten Fettsäuren. Auf kaltgepresste Öle sollten Sie zuerst verzichten. Die enthaltenen Peroxyde können die kindliche Leber belasten.
Kochen Sie selbst geben sie es nach dem Aufwärmen zu (1Teel auf 100g). Gläschennahrung enthält meist wenig oder kein Öl. So wird ein halber Teel. empfohlen.
Eine Mahlzeit ist dann ersetztwenn das Baby danach nicht mehr gestillt werden will. Ab diesem Zeitpunkt sollte man auch Tee(ungesüßt) oder Wasser anbieten
Man kann auch Fleisch als neue Zutat dazu geben. Rindfleisch enthält das meiste Eisen. Wer sein Baby lieber fleischlos ernähren möchte, kann statt Fleisch auch Hirse hineinmischen. Wenn eine Fleischsorte vertragen wird ist das eine Freikarte für alle Fleischsorten.
Getränke
Wenn das Baby partout nicht trinken will - weder aus Fläschchen, noch Trinklerntasse, noch Becher - kann man Folgendes versuchen:
- Wasser löffeln
- In den Brei etwas mehr Wasser einrühren
Bis zur Vollendung des 1. Lebensjahres müssen noch 2 Milchmahlzeiten pro Tag gegeben werden. Und die Kinder müssen noch nichts anderes trinken außer Muttermilch oder Premilch
Der Beikostplan für das erste Lebensjahr bis zum Essen am Famiientisch
Er umfasst Kohlehydrate, Getreide- Milchprodukte, leichte Breirezepte und Veränderungen in Babys Ernährung
Das Problem mit den Kohlehydraten in der Folgemilch ist: Die zugesetzte Stärke macht zwar satt, enthält aber keine weiteren wichtigen Nährstoffe. Also nimmt das Kind unter Umständen, weil das natürliche Hungergefühl unterdrückt wird, sogar weniger Nahrung/Flüssigkeit zu sich als es eigentlich bräuchte.
Außerdem werden durch die Fütterung von zusätzlicher Stärke Fettzellen angelegt, die zwar noch "leer stehen", sich aber im späteren Leben füllen können und somit Übergewicht begünstigen.
In vielen Gläschen ist zusätzliche Stärke enthalten.
Als Vorbild dient Muttermilch, an deren Zusammensetzung altersgemäße Ernährung sich orientieren sollte
Im ersten Lebensjahr des Kindes ist der Kohlenhydratgehalt der MuMi fast konstant. Er steigt erst im 2. Lebensjahr.
Bei Flaschenkindern ist die Gabe von Folgemilch nicht nötig, da der erhöhte Bedarf an Kohlenhydraten mit anderen Nahrungsmitteln gedeckt werden kann. Diese enthalten auch noch weitere wichtige Nährstoffe. Also besteht kein Grund, zusätzliche Stärke zu füttern.
Daher empfehlen wir bei der Zubereitung von Getreide-Milch – oder Getreide-Obst-Breien auf milchfreie Baby- bzw Instantflockenlocken zurückzugreifen. Die fertigen Milchbreie enthalten wieder Folgemilch.
Ein paar leichite/einfache Rezepte haben wir auch für Sie:
Getreide-Milch-Brei
Flocken
Muttermilch- oder PRE-bzw AnfangsMilch
(wahlweise Obst)
Zugabe von Fett ist nicht nötig, da in der Milch bereits enthalten!
Getreide-Obst-Brei (GOB)
Flocken mit abgekochtem Wasser anrühren (darf auch warm aus der Thermosflasche sein)
Etwas Fett
Obst (bitte darauf achten, dass keine Obstgläschen mit zusätzlicher Stärke verwendet werden. Am besten man nimmt „einfache“ Obstkombinationen, z.b. Apfel/Banane, oder Birne etc.)
Selbstverständlich ist es auch in Ordnung nur Obst zu geben, vielen Kindern ist eine komplette Mahlzeit am Nachmittag zu viel.
... über Getreide
Geeignet für die Zubereitung von Getreidebreien sind zum Beispiel: Hirse (enthält viel Eisen), Dinkel, Weizen. Im ersten Jahr nur Flocken, keine frischen Körner.
Da eine Glutenunverträglichkeit angeboren ist gibt es eigentlich kein Argument glutenfrei zu ernähren
... über Milchprodukte
Mit Beginn der Beikost kann es vorkommen, dass Ihr Kind „keine Lust“ auf Milch hat. Diese ist aber im ersten Lebensjahr sehr wichtig. Alternativ kann auf Milchprodukte wie Joghurt (ab etwa 8 Monaten), Frischkäse (aber erst wenn das Kind richtig mitisst, so etwa mit 9-10 Monaten) zurückgegriffen werden. Das Milcheiweiß ist dort verändert. Meist handelt es sich nur um eine Phase. Nur bitte keine Vollmilch. Und eben nicht direkt am Anfang der Beikost.
Mit der Zeit kann ein Baby natülich immer mehr vom Familentisch bekommen. Ihr Kind wird auch danach verlangen.
In den ersten zwölf Monaten bitte auf Honig verzichten
Löffelbisquits, Kekse, Schokolade. Keine frischen Körner wie Hirse, Quinoa, Amaranth, Buchweizen. Nur als Flocken geben. Bei den frischen Körnen geht es um die Schale. In der sitzen blutverdünnende Stoffe - Tannin) und das sollen die Kleinen noch nicht bekommen. (Vollkornbrot geht),
Samen (nein)
Zitrusfrüchte und sehr saures Obst ist u.A. eine Geschmacksfrage und ob ein wunder Po damit verusacht wird.
Kartoffelbrei ja, aber mit Wasser anrühren
Und hier nun die unstrittenen Lebensmittel:
Nüsse (auch Erdbeeren sind Nüsse, Schokolade und Backwaren enthalten oft auch Nüsse!)
Mandeln, Walnüsse/Nüsse sind nun erlaubt. Wir weisen aber darauf hin, dass zumindest eine hohe "Verschluckrate "zu beachten ist.
Voll-/Frischmilch (neu ab dem vollendeten 11. Monat. Das ist nur unwesentlich füher als vorher. Milchprodukte wie Joghurt, Quark, Frischkäse gehen auch in kleinen Mengen zum Ende des ersten Jahres. Allerdings haben Milch und Co auch mit hohe Belastung der Nieren zu tun. Nicht nur mit Allergien.
Soja (Ausnahme: bei Kuhmilchunverträglichkeit)
Eier (jetzt erlaubt)
Fisch (neu ab dem vollendeten neunten Monat)
Unverändert bleibt die Empfehlung die Nahrungsmittel nach und nach einzuführen. nur zügiger als früher. Behalten Sie die Gesamtmeng von Eiweiß im Auge.
Bitte beachten Sie dazu die Allergieprophylaxe
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