Babys Organismus ist in den ersten sechs Monaten
auf ausschließliche Ernährung mit Milch (vorrangig Mutter- oder auch Flaschenmilch) ausgerichtet. Von daher können Sie sich auch bis zum Ende des siebten Monats (und länger) Zeit lassen.
Mir ist klar, dass die Empfehlungen sich auf den Beginn des fünften Monates geändert haben! Die der WHO ist dem nicht gefolgt. Möchte Ihr Baby früher probieren, ist es okay, aber verfallen Sie bitte nicht in Panik, falls der Löffel wesentlich später ins Spiel kommt.
Inzwischen ist der irreführenden vierte Monat genau so umgesetzt worden, wie ich es befürchtet habe. Gestresste Mütter sitzen ab Beginn des vierten Monats mit Essen vor ihrem Baby. Da Kinder nicht bereits vier Wochen alt auf die Welt kommen sind sie erst drei Monate alt. Viel zu früh also.
Anzeichen für die Bereitschaft des Babys für feste Babynahrung können sein:
- 1. es ist in der Lage aufrecht zu sitzen,
- 2. der Zungenstreckreflex, durch den das Baby feste Nahrung automatisch wieder herausschiebt, hat sich abgeschwächt,
- 3. es zeigt Bereitschaft zum Kauen,
- 4. es kann selbstständig Nahrung aufnehmen und in den Mund stecken und interessiert sich dafür,
- 5. es zeigt ein gesteigertes Stillbedürfnis, das sich nicht mit einer Erkrankung, dem Zahnen, einer Veränderung in seiner Umgebung oder in seinem Tagesablauf in Verbindung bringen lässt.
Dies ist meist etwa mit sechs Monaten der Fall, bei wenigen Kindern etwas früher, bei gar nicht so wenigen später.
Die zu frühe Einführung der Beikost hat keine Vorteile, aber viele Nachteile.
Es ist wirklich nicht so einfach, denn das Angebot an Babynahrung in jeder Form ist unüberschaubar. Nicht zuletzt gibt es erhebliche Unterschiede auch im Preis.
Die Einführung sollte langsam erfolgen. Es ist günstig mit einem Nahrungsmittel zu beginnen, zunächst nur eine geringe Menge anzubieten (jeweils nur ein paar Löffel) und diese dann langsam zu steigern. Am Anfang sollte nur eine neue Nahrung, ein- oder zweimal am Tag gegeben und etwa eine Woche gewartet werden, bevor wieder etwas Neues angeboten wird. Also nur Gemüse, nur Kartoffel, nur Banane, nur Apfel usw..
Der Sinn dieser Vorgehensweise ist folgender:
Falls sich eine Reaktion zeigt, kann man auf diese Art leichter feststellen, was sie verursacht haben könnte. Ob Durchfall, Verstopfung oder Hautproblem: Die betreffende Speise sollte dann gestrichen, und erst zu einem späteren Zeitpunkt wieder angeboten werden. Bereits eingeführte Nahrungsmittel, die gut vertragen werden, können miteinander gemischt werden.
Die Empfehlung lautet also, nicht eine komplette Mahlzeit vollständig zu ersetzen
Die Beikost ist als Ergänzung und nicht als Ersatz für das Stillen zu betrachten. Deswegen nennt man sie schließlich so. Daher gibt es bei uns auch keine festgelegte Zahl für die Mahlzeiten, sondern das Kind kann weiterhin nach Bedarf gestillt oder mit Premilch gefüttert werden.