Fakt oder Mythos: Mit welchen körperlichen Veränderungen müssen Sie nach der Geburt wirklich rechnen?

Während der Schwangerschaft müssen sich viele Frauen regelrechte Horrorgeschichten darüber anhören, was sie nach der Geburt erwartet. Doch was ist wirklich dran an den Ammenmärchen über schlechte Haut, Haarausfall und Sportverbot? Wir haben uns die häufigsten Mythen für Sie angeschaut und auf ihren Wahrheitsgehalt überprüft.

Mit welchen körperlichen Veränderungen sollten Sie nach der Entbindung rechnen?

Mythos 1: Sie leiden unter Haarausfall

Leider ist der berühmt-berüchtigte Haarausfall nach der Schwangerschaft kein Mythos. Tatsächlich leidet ungefähr jede zweite Frau nach der Geburt ihres Kindes unter starkem Haarausfall. Allerdings tritt dieser oft nicht sofort auf, sondern unter Umständen erst ein halbes Jahr nach der Geburt, weshalb viele junge Mütter einen Schreck bekommen. Es besteht aber kein Grund zur Panik, denn die Hormone sind schuld. Sie haben während der Schwangerschaft für prächtiges Haar gesorgt. Nach der Geburt jedoch fällt der Östrogenspiegel so drastisch, dass die Haare ausfallen. In diesem Fall hilft nur Geduld. Außerdem sollten Sie darauf achten, über die Ernährung viel Eiweiß, Zink, Eisen und Antioxidantien aufzunehmen. Mythos 2: Stillende Frauen müssen viel essen Oft heißt es, stillende Frauen müssten erheblich mehr essen, um den Kalorienbedarf für sich und ihr Kind zu decken. Das ist aber Quatsch, da die Kalorien, die für die Muttermilch benötigt werden, hauptsächlich aus den Reserven des Körpers gewonnen werden. Kontrollieren Sie sich am besten selbst: Nach der Geburt ist ein Gewichtsverlust von einem Kilogramm pro Woche normal. Sollten Sie zu schnell abnehmen, müssen Sie Ihre Kalorienzufuhr tatsächlich erhöhen. Viel wichtiger als die Menge der Nahrung, die Sie aufnehmen, ist jedoch die Zusammenstellung des Speiseplans. Achten Sie darauf, ausgewogen und gesund zu essen, damit Ihr Baby über die Muttermilch mit allen wichtigen Nährstoffen und Vitaminen versorgt wird, die es benötigt.

Mythos 3: Mit dem Baby kommt auch die Akne In einigen Fällen stimmt das tatsächlich, denn kurz nach der Geburt durchlebt der Körper ein regelrechtes Hormonchaos. Während Schwangere oft eine rosige, pralle und reine Haut haben, leiden einige Frauen kurz nach der Geburt unter dem genauen Gegenteil und haben mit unreiner Haut, Pickeln und sogar Akne zu kämpfen. Auch das hängt mit dem Abfall des Hormonspiegels zusammen. Vitamin-A-haltige Gesichtscremes können Ihnen dabei helfen, das Problem in den Griff zu bekommen. Alternativ kann Ihnen Ihr Hautarzt weiterhelfen und wirksame Cremes verschreiben. Versuchen Sie aber am besten, nicht so streng mit sich selbst zu sein, denn allein das Strahlen, das Ihnen Ihr Baby auf das Gesicht zaubert, lässt Sie ohnehin wunderschön aussehen – ganz egal ob mit oder ohne Pickel.

Mythos 4: Stillen hilft beim Abnehmen Tatsächlich fällt es stillenden Müttern oft leichter, die Schwangerschaftskilos wieder loszuwerden als Frauen, die sich gegen das Stillen entscheiden. Der Grund dafür liegt auf der Hand: Ein Baby braucht jeden Tag ungefähr 500 bis 800 Kalorien, damit es sich gesund entwickelt. Kinder, die gestillt werden, bekommen diese Energie aus der Muttermilch, weshalb sich Ihr eigener Energieverbrauch maßgeblich erhöht. Während Ihr kleiner Schatz also wächst und gedeiht, werden bei Ihnen nach und nach die Kilos purzeln. Mythos 5: Sport ist für junge Mütter tabu Oft heißt es, für frischgebackene Mütter seien jegliche sportlichen Aktivitäten erst einmal tabu. Das stimmt jedoch nicht, denn einige Übungen dürfen und sollten auch kurz nach der Geburt durchgeführt werden. Das gilt gerade für leichte Bauchmuskelübungen oder Rückbildungsgymnastik. So gelangen Sie nach kurzer Zeit wieder in Ihre alte Form. Überfordern Sie sich jedoch nicht, sondern steigern Sie das Sportpensum langsam. Hören Sie dabei auf Ihren Körper. Er wird Ihnen zeigen, wann er wieder voll belastbar ist!