Ernährung in der Stillzeit
Wenn du dein Baby stillst, ermöglichst du ihm dadurch eine von Natur aus optimierte Art der Nahrungsaufnahme. Muttermilch enthält alle Nährstoffe, die dein Baby braucht, sie hat immer die perfekte Temperatur, wird automatisch in den Milchdrüsen produziert und passt sich den Bedürfnissen deines Babys an. Die Milchproduktion unterstützt du idealerweise durch ausgewogene Ernährung, ausreichend Schlaf, leichte Bewegung an der frischen Luft und entspannende Kuschelphasen mit deinem Baby. In den ersten Wochen mit deinem Säugling ist das natürlich leichter gesagt als getan. Aber du wirst sehen, dass du viel mehr Energie hast, wenn du darauf achtest, dich gut und reichhaltig zu ernähren.
Das sagt die Hebamme: „Wir wissen, dass Ernährung eine sehr wichtige Rolle bei der Milchbildung spielt. Ähnlich wie in der Schwangerschaft haben Mütter in der Stillzeit auch einen tatsächlich erhöhten Bedarf an Nährstoffen und Kalorien. Ich persönlich finde nicht, dass man gesunde Ernährung zum Dogma erheben sollte. Ausnahmen sind ab und zu vollkommen in Ordnung, sofern sie nicht zur Regel werden. Und eines kann ich nicht oft genug betonen: Bitte keine Diäten im Wochenbett oder in der frühen Stillzeit. Insbesondere Radikaldiäten können zu Mangelerscheinungen, einen Rückgang der Milchbildung und anderen Symptomen führen. Wenn du Gewicht reduzieren möchtest, dann solltest du eine gesunde und langsame Gewichtsabnahme, z.B. durch Ernährungsumstellung und Bewegung, ins Auge fassen.“
Nährstoffbedarf und Ernährungstipps
Immer wieder liest man von Ernährungsverboten für stillende Mütter und von Lebensmitteln, die sich negativ auf die Milchbildung auswirken können oder beim Baby Blähungen, Koliken oder einen wunden Po verursachen können. Stillberaterinnen und Hebammen sind sich mittlerweile jedoch einig, dass eine stillende Mama essen darf, worauf sie Lust hat. Tatsächliche Verbote bestehen hinsichtlich des Konsums von Alkohol, Nikotin und diversen Suchtmitteln. Abgesehen davon steht es dir frei, dich nach Lust, Laune und Gusto zu ernähren.
Und das wirst du auch vermutlich tun wollen, denn die Milchproduktion fordert ihre Ressourcen: Du hast in der Stillzeit einen erhöhten Kalorienbedarf von 500 zusätzlichen Kalorien pro Tag, wenn du dein Baby ausschließlich stillst. Mit Einführung der Beikost sinkt der zusätzliche Bedarf auf 300 Extra-Kalorien pro Tag. Wir auch schon in der Schwangerschaft geht es jetzt nicht darum, besonders viel oder für zwei zu essen. Ziel sollte es sein, deine Nährstoffspeicher aufzufüllen und deinem Körper über die Ernährung jene Energie zuzuführen, die er in dieser Phase gerade benötigt. Achte darauf, dass du ausreichend Vitamin A, Vitamin E, Vitamin B1, Vitamin B2, Vitamin B6, Vitamin B 12, Folat, Vitamin C und Magnesium zu dir nimmst. Wenn du den Eindruck hast, dass die das über die Ernährung nicht oder nicht ausreichend gelingt, besteht die Möglichkeit, Mikronährstoffe, Spurenelemente und Mineralien kurzzeitig zu supplementieren. Sprich darüber jedoch mit deinem Arzt/deiner Ärztin!
Ernährungstipps für Stillmamas:
- Nicht das Trinken vergessen! Du solltest 2 -2,5 Liter Flüssigkeit täglich zu dir nehmen. In Form von ungesüßten Tees und Fruchtsäften oder Wasser. Kaffee ist in der Stillzeit übrigens in Maßen erlaubt! Du solltest jedoch vorsichtig ausprobieren, wie und ob dein Baby auf das Koffein reagiert.
- Setze auf eine Kombination aus gesunden Fetten, hochwertigen Proteinen (gerne auch pflanzlich) und Kohlenhydrate mit einer hohen Nährstoffdichte.
- Regionale, saisonale Lebensmittel in Bio-Qualität solltest du bevorzugt auf den Speiseplan setzen.
- Achte darauf, drei warme Mahlzeiten und zwei oder drei Zwischenmahlzeiten zu dir zu nehmen.
- Snacks sind in der Stillzeit besonders wichtig. Es kann durchaus vorkommen, dass du länger beim Stillen brauchst oder du einfach im Trubel des Alltags nicht dazu kommst, eine warme Mahlzeit zu kochen. Sorge also dafür, dass du immer ausreichen Nüsse, Trockenfrüchte, Stillkugeln, selbst gemachtes Müsli oder Müsliriegel oder Smoothies griffbereit hast, die dich kurzzeitig mit wertvoller Energie versorgen.
Lebensmittelunverträglichkeiten
Wenn du als Mama unter Lebensmittelunverträglichkeiten leidest, ändert sich für dich im Grunde genommen nichts, auch nicht beim Stillen. Für Menschen, die an Zöliakie, Weizenallergie und Gluten- bzw. Weizensensitivität leiden, ist es sinnvoll, Gluten bzw. Weizen zu meiden oder auf glutenfreie Lebensmittel zurückzugreifen. Je nach Schwangerschaftsverlauf und gewissen gesundheitlichen Komplikationen im Zuge der Schwangerschaft kann ein erhöhtes Risiko bestehen, nach der Schwangerschaft an Zöliakie zu erkranken. Von Selbstdiagnosen wird gemeinhin abgeraten. Bist du dir nicht sicher, ob du an einer Glutenunverträglichkeit leidest, kannst du das auch als stillende Mama bei einem Facharzt abklären lassen. Auch bei einer Laktoseunverträglichkeit darfst du wie gewohnt weiterstillen. Eine Laktoseintoleranz ist eine der häufigsten Lebensmittelintoleranzen und führt zu Darmbeschwerden wie Bauchschmerzen, Völlegefühl, Blähungen oder Übelkeit. Gesundheitsgefährdend ist diese Unverträglichkeit nicht. Ob do Produkte mit Laktose gänzlich vom Speiseplan streichst oder laktosefreie Lebensmittel kaufst, bleibt dir überlassen.
Allergie & Stillen
Immer mehr Menschen leiden unter einer Allergie auf bestimmte Substanzen oder Lebensmittel. Die Gründe sind vielfältig und werden immer wieder diskutiert. Der genetische Faktor spielt dabei eine große Rolle, wenngleich nicht die Allergie vererbt wird, sondern lediglich die Neigung zu diesen Überreaktionen. Dein Baby nach den geltenden Empfehlungen zu stillen, ist eine gute Methode, um es vor möglichen Allergien zu schützen. Eine Garantie gibt es dafür jedoch nicht. Eine interessante Broschüre dazu findest du beim Deutschen Allergikerverbund: Babys mit einem erhöhten Allergierisiko sollten jedenfalls bis zum fünften Lebensmonat (und gerne darüber hinaus) ausschließlich gestillt werden. Anschließend erfolgt eine schrittweise Einführung der Beikost nach Plan.
Stillen als Allergieprophylaxe
Als erwiesen gilt die Schutzwirkung der Muttermilch zur Allergieprophylaxe. Das eigentliche Problem liegt jedoch in der niedrigen Stillquote Deutschlands. Studien zeigen, dass Mamas in Deutschland relativ früh abstillen und es so rein praktisch gesehen kaum möglich ist, später mit der Beikost zu starten. Laut KiGGS-Studie (https://edoc.rki.de/handle/176904/1898) von 2014 des Robert Koch Institutes) stillen nur 47,7 % der Mütter ihre Babys die ersten vier Monate voll. Lediglich 17,7 % stillen die ersten sechs Monaten. 82,3 % der Mütter stillen vorher ab. Häufig wird dann sofort mit der Beikost begonnen oder die Zeit wird mit künstlicher Säuglingsanfangsnahrung überbrückt. Das ist sehr schade, denn das Immunsystem des Babys wird über die Ernährung der Mutter trainiert. Spuren verschiedenster Allergene wandern in die Muttermilch und dadurch weiter zum Säugling.
Mit der Beikost tauchen dann erste ungefilterte Nahrungsmittel auf, mit denen der Säugling unter dem Schutzmantel des Stillens umzugehen lernt. Daher empfehlen Hebammen und Stillberaterinnen auch konsequent, Beikost tatsächlich als Beikost zu sehen und neue Nahrungsmittel Schritt für Schritt einzuführen. Dadurch hat dein Baby die Möglichkeit, sich nicht nur an die neue Art der Nahrungsaufnahme, sondern auch an ungewohnte Stoffe und Allergene zu gewöhnen. Tipp: Stillberaterinnen unterstützen dich nicht nur in der Still-, sondern auch in der Beikostphase!
Hier findest du weiterführende Informationen zum Thema Stillen, Allergien, Zufüttern und Beikost.
„Frei von“-Lebensmittel nur bei bestimmten Lebensmittelunverträglichkeiten sinnvoll
Selbstdiagnose Unverträglichkeit
(dge) Glutenfreie Brote, Pizzen, Speiseeis, lactosefreier Kochschinken oder Zwieback – der Absatz von speziellen „frei von“-Lebensmitteln boomt. Allein für lactosefreie Lebensmittel lag der Umsatz im Jahr 2014 bei 285 Mio. EUR und für glutenfreie Lebensmittel bei 105 Mio. EUR. Tendenz steigend. Immer mehr Menschen greifen zu Lebensmitteln, die frei von Gluten oder Lactose sind – ohne dass eine medizinische Notwendigkeit besteht.
Für Zöliakiepatienten, Weizenallergiker, Menschen mit Weizen- bzw. Glutensensitivität oder Lactoseintoleranz sind diese Lebensmittel ein Segen und erleichtern den Alltag. Leiden sie an einer dieser Unverträglichkeiten, ist das Weglassen des Lebensmittels mit krankheitsauslösenden Inhaltsstoffen die einzig sinnvolle Therapie. Denn die Beschwerden lassen dadurch nach oder bleiben aus. „Für alle anderen Personen haben sie keinen nachgewiesenen gesundheitlichen Nutzen“, urteilt die DGE in ihrem 13. Ernährungsbericht. Offensichtlich verbinden viele Verbraucher mit „frei von“-Lebensmitteln generell positive, gesundheitsfördernde Aspekte, wie eine Gewichtsabnahme oder generell gesundheitliche Vorteile. Eine Studie der Gesellschaft für Konsumforschung (GfK) ergab, dass rund 80 % der Käufer von lactosefreien Lebensmitteln keine nachgewiesene Lactoseintoleranz haben.
Glutenfreie Lebensmittel – in welchen Situationen sind sie sinnvoll?
Das Angebot an glutenfreien Produkten hat in den vergangenen Jahren stark zugenommen. Und die Einführung der Allergenkennzeichnungspflicht stellt für Betroffene eine deutliche Verbesserung des Gesundheitsschutzes dar. Beide Entwicklungen begrüßt die DGE, denn diese erleichtern die Lebensmittelauswahl. Für Menschen, die an Zöliakie, Weizenallergie und Gluten- bzw. Weizensensitivität leiden, ist es sinnvoll, Gluten bzw. Weizen zu meiden. Zöliakie und Weizenallergie lassen sich heutzutage zweifelsfrei vom Facharzt nachweisen. Bei der Gluten- bzw. Weizensensitivität liegen zwar ähnliche Symptome wie bei Zöliakie oder Weizenallergie vor. Unklar ist, ob es noch andere Auslöser im Weizen gibt. Die Diagnose der Gluten- bzw. Weizensensitivität stellt der Mediziner hingegen nur durch Ausschluss der Zöliakie und der Weizenallergie sowie der Durchführung einer glutenfreien Eliminationsdiät mit anschließendem kontrolliertem Provokationstest. Viele Verbraucher verzichten allerdings auf Weizenprodukte – ohne ärztlichen Befund, sondern aufgrund einer Selbstdiagnose, nach dem Motto: „Das vertrage ich nicht – das lasse ich lieber weg.“Ein freiwilliger Verzicht auf glutenhaltige Lebensmittel bedeutet nicht automatisch eine gesundheitsfördernde Ernährung – so wie glutenfreie Lebensmittel teilweise beworben werden. Die Lebensmittel unterscheiden sich nicht nur in Geschmack und Preis. Durch das Weglassen des Glutens und Ausweichen auf andere Inhaltsstoffe bzw. Lebensmittel kommt es zu Veränderungen der Energie- und Nährstoffzufuhr. Diese sind nicht immer zugunsten des Verbrauchers. Einige glutenfreie Lebensmittel haben einen vergleichsweise höheren Fettgehalt, während der Anteil an Ballaststoffen, Vitaminen und Mineralstoffen geringer ist. Werden Weizen und andere glutenhaltige Getreidearten wie Dinkel, Grünkern, Roggen, Hafer und Gerste langfristig vom Speiseplan gestrichen, kann es zu einer geringeren Zufuhr an Ballaststoffen, B-Vitaminen, Magnesium, Zink und Eisen kommen. Beim Verzicht auf Vollkornprodukte bleiben die präventiven Effekte hinsichtlich der Entstehung von Herz-Kreislauf-Krankheiten und bestimmten Krebskrankheiten ungenutzt.
Lactosefrei um jeden Preis?
Für den Begriff „lactosefrei“ gibt es derzeit keine gesetzliche Regelung. Die Lebens¬mittelindustrie bietet eine große Palette an Produkten mit dieser Bezeichnung an. Darunter befinden sich auch Lebensmittel, wie Schwarzbrot, Zwieback oder Kochschinken, deren Lactosegehalt nur gering ist. Dies führt bei vielen Betroffenen zur Verunsicherung. Um sicher zu gehen, greifen sie zu gekennzeichneten, aber häufig teureren Produkten. Dabei hätte das herkömmliche Lebensmittel keinerlei Nachteile.
Lactose (= Milchzucker) ist ein natürlicher, in Milch und daraus hergestellten Lebensmitteln, vorkommender Zucker. Eine Lactoseintoleranz ist eine der häufigsten Lebensmittelintoleranzen und führt zu Darmbeschwerden wie Bauchschmerzen, Völlegefühl, Blähungen oder Übelkeit. Nur sehr wenige Personen mit Lactoseintoleranz müssen komplett auf Lactose verzichten. Häufig vertragen sie kleine Mengen wie sie in einer Scheibe Käse, einem Joghurt oder in Fertigprodukten vorkommen.
Risiko Weglassen
Wer „frei von“-Produkte ohne Lebensmittelunverträglichkeit konsumiert, zahlt häufig mehr – hat aber dafür keinen gesundheitlichen Nutzen, so das Fazit der DGE. Das Weglassen einzelner Lebensmittel oder -gruppen erhöht grundsätzlich das Risiko für Nährstoffdefizite und kann langfristig zu gesundheitlichen Einschränkungen führen. Wer aus gesundheitlichen Gründen auf bestimmte Lebensmittel verzichten muss, bekommt bei einer qualifizierten Ernährungsfachkraft individuelle und alltagstaugliche Hilfe.
Kontakt
Referat Öffentlichkeitsarbeit
Autor: Isabelle C. Keller
Kontakt
Deutsche Gesellschaft für Ernährung e. V.
Godesberger Allee 18
53175 Bonn
Allergien auf dem Vormarsch?
Ja, das sind sie anscheinend wirklich. Die Gründe sind vielfältig, und eine große Rolle spielt offensichtlich die Veranlagung dazu. Es wird nicht die eigentliche Allergie vererbt, sondern "nur" die Neigung zu diesen Überreaktionen.
Stillen bietet einen hohen Schutz davor, aber keine Garantie!! Vor einiger Zeit gab es eine Studie, deren Ergebnisse meine ganz eigenen Beobachtungen bestätigen. Das kommt nicht so oft vor, und ich laufe auch nicht ständig mit solchen Zahlen unter dem Arm herum. Aber durchaus mit offenen Augen!
Ein Grund scheint die supersaubere Umgebung zu sein, die ein Kind heute häufig hat.
Im Fernsehen sehe ich mit Schrecken, dass es Müllbeutel gibt, die "antibakteriell" sind. Wischtücher ebenfalls. Wäsche wird mit Desinfektionsmitteln gewaschen, und Haustiere verbannt, wenn ein Baby kommt. Wie soll es denn da Abwehrstoffe entwickeln???
Natürlich soll man auf Hygiene achten, aber mir scheint wir Deutschen übertreiben gerne auch das.
Fortbildungen zu diesem Thema haben mich bisher auch nicht viel schlauer gemacht. Da wird empfohlen keine Milch zu trinken, und gleichzeitig gesagt, stillende Mütter brauchen Calcium, also Milch und Milchprodukte! Kindern, die nicht gestillt werden gibt man "vorsichtshalber" HA-Milch. Das bringt aber leider gar nichts, sondern ist für wirklich allergiegefährdete Kinder gedacht.
Wirklich kranke Kinder bekommen eine Spezialernährung, die es dann auf Rezept gibt, und nur in Apotheken erhältlich ist.
Als Eltern ist man natürlich auf Informationen angewiesen. Denken Sie immer daran, dass die Industrie keine wohltätige Einrichtung ist. Sie wollen Geld verdienen. Das ist jedermanns Recht, aber es werden auch viele Geschäfte mit der Angst gemacht.
Zur Flaschenmilch habe ich hier Infos eingestellt
Ein anderer Aspekt ist die Pflege des Kindes. Es ist nicht nötig, es dauernd einzucremen und das Badewasser mit Zusätzen anzureichern. Viel hilft nicht viel! Nicht jeder Pickel muss behandelt werden, und nicht jede Hautveränderung ist Neurodermitis. Babys sehen nicht so aus, wie auf den Bildern in den Zeitschriften. Sie haben nun mal Pickel, schuppende Haut und rauhe Stellen.
Dieses Thema ist sehr weitreichend. Ich kann hier nur kleine Anregungen geben. In den Foren beantworte ich gerne weitere Fragen.
Inzwischen gibt es ein Infoblatt, das Sie zur individuellen Beratung für die Ernährung im ersten Lebensjahr benutzen können. Drucken Sie es einfach aus. Zum Downloaden und ausdrucken
Muttermilch schützt vor Allergien
Es stimmt nicht, dass "die Wissenschaft" festgestellt hat es wäre gesünder ab dem vierten Monat nicht mehr voll zu stillen Aussagekräftigen unabhängigen Studien, die diese These beweisen existieren nicht. Erwiesen ist aber Schutzwirkung der Muttermilch zur Allergieprophylaxe.Das eigentliche Problem liegt in der niedrigen Stillquote Deutschlands. In diesem Land wird sehr früh abgestillt. So ist es praktisch kaum möglich erst später zuzufüttern. Die Empfehlungen Beikost in der Stillzeit einzuführen sind also gut und sicher richtig. Der Zeitpunkt stimmt nicht.
Spuren verschiedenster Allergene bekommt ein Säugling durch Muttermilch.
Sein Immunsystem wird über die Ernährung der Mutter trainiert. Mit Beikost tauchen dann erste ungefilterte Nahrungsmittel auf. Unter dem Schutzmantel des Stillens lernt er damit umzugehen. Ob im fünften oder achten Monat spielt jedoch keine Rolle. Es liegen aktuelle Zahlen zur Stillquote vor Laut KiGGS-Studie (steht hier zum Herunterladen zur Verfügung) von 2014 des Robert Koch Institutes) stillen nur 47,7 % der Mütter ihre Babys die ersten vier Monaten voll. Lediglich 17,7 %! die ersten sechs Monaten. 82.3 % der Mütter stillen vorher ab. Und so hat ausgerechnet die National Stillkommission den Beginn der Beikost-Einführung schlicht nach vorne gezogen. Ich war mal der Meinung sie sollen das Stillen fördern. Das Ministerium für Ernährung und Landwirtschaft schreibt dazu: "Neuere Daten [...] ergaben, dass im 6. Monat nur noch 52% der Kinder gestillt werden. [...] Würde eine Einführung der Beikost erst ab Beginn des 7. Monats empfohlen, müssten demzufolge knapp die Hälfte der [...] Säuglinge die Zeit bis zum empfohlenen Beikoststart mit Säuglingsmilchnahrung „überbrücken“. Die oben angeführte risikomindernde Maßnahme würde diese Kinder nicht erreichen". So kann man es auch machen. Statt den Frauen Hilfe an die Hand zu geben wird der einfachere Weg genommen. Fast noch schlimmer ist: Alle rennen hinterher. Fortbildungen, Presse und Bücher sind voll davon. Ich bin nicht wissenschaflich geprägt und glaube zuerst mal nichts. Unzählige Forenbeiträge und sämtliche Texte bei Hebamme4u zeugen von meiner Nichtüberzeugung. Einzig die schnellere Einführung verschiedener Lebenmittel war und ist dagegen nachvollziehbar.Das Stillen zu unterstützen sähe anders aus
Das Gegenteil ist bereits eingetreten. Sämtliche Vorteile des Stillens werden nicht einbezogen. Stellungnahme zum Stillen, Allergien, zufüttern und Beikost. hier geht es zum Download des Allergikerbundes. Da es sich um offizielle Leitlinen handelt muss ich sie Ihnen zur Kenntnis bringen. Wie es häufig so ist, gibt es nicht nur eine Sichtweise. Dazu informieren Sie sich bitte in diesem ausführlichen Artikel zur Zöliakie