HA-Milch ist nur eingeschränkt zu empfehlen

Da es nun aktualisierte Leitlinen zur Allergieprophlaxe gibt, habe ich in meine Recherchen die HA-Milchen mit einbezogen. Wenn das Stillen angeblich zur Vorbeugung für vier volle Monate ausreichen soll, müsste die gleiche Empfehlung doch auch auf diese Flaschenmilch zutreffen. Dachte ich! Dabei stieß ich auf ganz andere Informationen, als ich vermutet hatte. Abgesehen von aller Kritik daran, siehe auch Ökotest, gibt es Teilergebnisse von ersten biochemischen Untersuchungen. HA-Nahrung ist immer stark verarbeitet (Proteine gespalten (hydrolysiert)) und deshalb nicht in biologischer Qualität herstellbar. Durch diese Verarbeitung werden Proteine sehr fein und haben Einfluss auf den Druckausgleich in den Zellen. Es ist sehr vereinfacht ausgedrückt, da das Ganze ein höchst komplizierter Vorgang ist. Sie ist eine Spezialnahrung und soll grundsätzlich bei entsprechender Indikation gegeben werden. Zurzeit gibt es Empfehlungen, die Nahrung einzuschränken oder gar nicht mehr zu geben. Der entsprechende Artikel befindet sich in meinem Blog. Sollte bei Ihrem Kind eine echte Milcheiweißallergie bzw. Milcheiweißunvertäglichkeit bestehen, muss man auf andere Spezialnahrungen ausweichen. Die gibt es nur in Apotheken und werden vom Kinderarzt verschrieben. Fragen Sie ihn danach. HA-Milch ist inzwischen out. Was ein Glück. Es scheint ein kleiner Nutzen bei Neurodermitis und bestimmten Ekzemen vorhabenden zu sein. Und eine Pressemeldung dazu

Spezialnahrungen sind diätetische Lebensmittel für besondere medizinische Zwecke

Spezialnahrungen sind nicht nur laut Ökotest wenig sinnvoll, sie verhindern zudem weder Blähungen noch das Spucken Ihres Babys. Zum Glück geraten spezielle Milchnahrungen, die Blähungen und Koliken lindern sollen, in die Kritik. Diese sind völlig anders zusammengesetzt als Muttermilch. Zum Beispiel wird einigen Produkten einfach der wichtige Milchzucker entzogen. Realität ist, dass bisher noch nie untersucht wurde, ob und welche Langzeitschäden bei Kindern zu erwarten sind, denen so wichtige Nährstoffe vorenthalten werden. Die Milchen sind für gesunde Babys nicht geeignet. Die Stellungnahme der Kinder und Jugendärzte ist zum Glück eindeutig. Zur DKGJ. Bitte lesen Sie auch diesen interessanten Artikel Flaschennahrung und Beikosteinführung. Weitere Fragen können Sie natürlich in meinem Forum stellen.

Testergebnisse für HA- Nahrung

Ergebnisse von Ökotest aus 2009. Bitte achten Sie auf neue Veröffentlichungen!! Fazit von Ökotest:
- Gesunde Säuglinge haben keine Vorteile von einer Anreicherung der Ersatzmilch mit Pre- oder Probiotika

- HA-Nahrungen können das Risiko für Neurodermitis verringern, nicht für alle Allergien
- Es sind immer noch zu viele 3-MCPD-Fettsäureester vorhanden (Schadstoff) Im Test abgewertet wurde der Gehalt dieses Schadstoffs sowie Deklarationsmängel (enthaltenes Carnitin und Selen). Muttermilchersatz, HA-Nahrung 1 befriedigend
============================== Alete HA 1
Beba HA 1
Hipp HA 1 Plus Probiotik
Humana HA 1
Milasan HA 1
Töpfer Lactana HA 1 plus Probiotik Muttermilchersatz, HA-Nahrung 1 mangelhaft
============================== Milupa Aptamil HA 1 (3-MCPD-Ester 19,5 fach erhöht)
Milupa Milumil HA 1 (" " 15,7 fach erhöht) Muttermilchersatz, HA-Nahrung Pre befriedigend: Hipp Pre HA Plus Probiotik
Humana Pre-HA Muttermilchersatz, HA-Nahrung Pre mangelhaft
=============================== Beba HA Start Pre (10,2 fach erhöht)
Milupa Aptamil HA Pre (16,3 fach erhöht)
Milupa Milumil HA Pre (16,2 fach erhöht) Und hier noch ein Zitat aus dem Interview mit Dr. Andrea von Berg, Forschungsinstitut der Klinik für Kinder- und Jugendmedizin am Marien-Hospital Wesel "Unter den in Ihrer Tabelle aufgeführten HA-Nahrungen ist nur für Beba-HA der allergiepräventive Effekt in kontrollierten Studien belegt."