Grundsätzliches über Säuglingsmilch
Möchten Sie nicht stillen, haben Sie die Qual der Wahl ,mit dem fast unüberschaubaren Angebot. Die teuerste Milch muss nicht die beste sein, denn alle Pulver müssen gewisse Mindestanforderungen erfüllen.
Wir gehen grundsätzlich davon aus, dass die Qualität der Produkte nichts zu wünschen übrig lässt.
Allerdings ist das keine Garantie meinerseits, da ich wie Sie auf Fremdinformationen angewiesen bin. Zudem gibt es immer wieder Rückrufaktionen und Testergebnisse, die auch mich verunsichern. Auf den folgende Seiten finden Sie umfassende Infos, die Ihnen bei der Suche nach der geeigneten Flaschenmilch helfen sollen.
Leider können Sie sich nicht unbedingt auf das Personal im Krankenaus verlassen. Die Kenntnisse der Schwestern und Kinderärzte sind zu häufig von den Empfehlungen der Hersteller geprägt. Sie werden nur selten bei unabhängigen Fortbildungen erworben. Das gilt auch für viele Kolleginnen von mir.
Bitte beginnen Sie immer mit einer Premilch. Sie enthält den wenigsten Zucker und konditioniert Ihr Neugeborenes nicht auf "viel zu süß"!
Soll heißen, die Milch beeinflusst spätere Ernährungvorlieben Ihre Kindes. So etwas sollten Sie wissen, aber es sagt einem keiner. Haben Sie bereits mit einer Anfangsmilch begonnen, wechseln Sie möglichst auf Pre. Sie sollten damit rechnen, dass Ihr Kind mehr weint. Nicht aus Hunger, sondern weil Zucker entzogen wird. Es lohnt sich trotzdem und ist bald überstanden.
In der Zwischenzeit ist eine wichtige offizielle Stellungnahme erschienen. Sie finden sie etwas weiter unten.
Manche Reaktionen von Usern lassen mich vermuten, dass ich nicht unbegrenzt glaubwürdig bin. Von daher sind solche Bewertungen manchmal nützlich. Nicht für mich, sondern für Ihr Baby. In meinen Texten steht seit langer Zeit eindeutig: Babymilchen sind kein Muttermilchersatz. Diese Stellungnahme des Bundesinstitustes für Risikoberwertung vom Juli 2012 können Sie gerne herunterladen und verteilen.
Präbiotisch, probiotisch, LCP oder LPC-Pufa?
Präbiotisch meint bestimmte Bazillen, welche der Babynahrung zugesetzt werden und im Darm eine einseitige Bifidusflora fördern sollen. Probiotisch sind vorrangig Lacto- und Bifidusbazillen. Herkömmliche Milchsäure gelangt erst gar nicht in den Darm. Probiotika werden nicht auf dem Weg zerstört und sollen die natürliche Darmbesiedelung mit Bakterien fördern. Die Wirkung ist aber noch sehr umstritten. Lediglich einen Nutzen bei Durchfallerkrankungen scheint es zu geben. Testergebnisse dazu LCP und LCP Pufa sind langkettige mehrfach ungesättigte Fettsäuren und für die Gehirnentwicklung zuständig. Es gibt auch 2013 noch immer keinen nachgewisenen Nutzen für diese Zusätze.
Wirklich?
nur ein seltsamer Zufall? Zeitgleich wurden die Empfehlungen zur Beikost bzw. Allergieprohylaxe geändert.
EU-Vorgaben für Inhaltsstoffe in Säuglingsmilch
Wegen diverser EU-Vorgaben hat die Milchindustrie endlich die Kennzeichnung der Flaschenmilchen umgestellt. Es war allerdings nicht so einfach, wie es sich liest. Besonders die Verpflichtung, die Altersangaben zu ändern, stieß bei den Herstellern auf wenig Gegenliebe. Sie berücksichtigen nach langem Kampf nun die Dauer der eigentlich ganz normalen Säuglingszeit von mindestens sechs Monaten. Die EU-Regelungen sind deutlich und ich habe deswegen die folgenden Informationen gründlich überarbeitet. Meine Texte halten sich streng an die bestehenden Verordnungen. Ein Vorteil ist: Wo immer in Europa Sie sich aufhalten, Babymilch hat überall die gleichen Inhaltsstoffe. Von daher wird Ihr Urlaubskoffer wesentlich leichter. Möchten Sie, aus welchen Gründen auch immer, zu einer Folgemilch wechseln, kontaktieren Sie das Forum. Wir beantworten gerne weitere Frage dazu. Bitte lesen Sie auch die weiteren Artikel zu den einzelnen Milchstufen und die Informationen zum Eisenmangel.
Prenahrung können Sie nach Bedarf füttern
Premilch ist die für ein Neugeborenes am besten verträgliche Säuglingsmilch. Eine gute Alternative zur Muttermilch also. Bitte schauen Sie immer wieder in die News. Dort werden aktuelle Meldungen zu finden sein. Premilch kann wie Muttermilch nach Bedarf gefüttert werden. Es gibt zwar auf den Packungen Mengenangaben, aber die sind den Kindern ziemlich egal und nicht bindend. Sie dürfen jederzeit mehr geben, wenn die Menge nicht ausreicht. Trinkt Ihr Baby weniger, müssen Sie es nicht stopfen. Es wird sowieso das "Zuviel" wieder ausspucken. Dafür wird es dann vielleicht einfach häufiger trinken. Premilchen enthalten wenig Kohlehydrate und fördern keinen unnatürlichen Schlaf. Bis zu acht Monaten wären sie theoretisch ohne andere Nahrungsmittel ausreichend, aber dann sind die Kinder auch bereits in einem Alter, in dem sie entsprechende Beikost bekommen sollten. Dazu lesen Sie auch bitte die wichtigen Informationen zum Eisenmangel. Mengen Sie bitte niemals Milchzucker, Verdickungsmittel oder sogar Schmelzflocken bei! Das gilt für jede Babymilch!