Die Entwicklung deines Babys im siebten und achten Lebensmonat

Die meisten Säuglinge beginnen zwischen dem siebenten und achten Monat zu robben, zu rollen und zu krabbeln. Alternativ kriechen sie auf dem Bauch und verwenden zunächst Arme um den Körper, um sich fortzubewegen. Etwas später nutzen sie auch ihre Beine. Häufig tauschen Babys die Reihenfolge bestimmter Entwicklungsschritte oder sie lassen sie auch ganz aus. Manche beginnen zu laufen, ohne vorher zu krabbeln.

Die Feinmotorik des Babys ist oft schon so weit ausgeprägt, dass es kleine Gegenstände zwischen Daumen, Zeige- und Mittelfinger halten kann. Leg ein Spielzeug in Sichtweite und es wird alles tun, um zu diesem Spielzeug zu gelangen. Gegen Ende des achten Monats können viele Babys schon frei sitzen, sich selbstständig hochziehen und sich um den eigenen Körper drehen. Es spielt keine Rolle, ob das Kind rollt, robbt oder krabbelt, ob es sich dabei seitwärts, rückwärts oder vorwärts bewegt – oder mit witzigen Schwimmbewegungen auf der Stelle klebt. In jedem Fall trainiert es seine Muskulatur, seine koordinativen Fähigkeiten und den Gleichgewichtssinn. Achte auf Kindersicherheit, je mobile dein Kind wird. Schaff sichere Räume und gefährliche Gegenstände.

Hinweis: Wenn sich dein Kind an deinen Händen hochziehen möchte, kannst du ihm vorsichtig behilflich sein. Allerdings solltest du es nur so weit unterstützen, wie es die Bewegung selbst anregt und auch körperlich schon in der Lage ist, sich aufzuziehen. Es dazu aufzufordern, auf die Beine zu kommen, schadet dagegen eher seiner Gesundheit. Dasselbe gilt für das aufrechte Sitzen, auch das solltest du nicht forcieren. Der kindliche Körper „weiß“ im Prinzip selbst, wann er bereit ist, den nächsten Entwicklungsschritt zu tun.

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Kommunikation

Sprachlich entwickelt sich dein Kind weiter: Immer mehr Laute kommen zu seinem Sprachrepertoire hinzu. Es kann einzelne Laute aneinanderreihen und dabei entstehen oft sehr amüsante Lautkreationen. Zudem ist jede Bewegung, jedes Strampeln, jedes Greifen nach deiner Hand Kommunikation. Dein Kind lernt jetzt, dass es Zusammenhänge im Leben gibt. Bewegt man die Rassel, hat man ein spannendes Ergebnis. Sie rasselt oder klingelt. Dein Kind entdeckt zudem, dass es auch selbst Geräusch produzieren kann.  Dazu genügen schon eine Plastikschüssel und ein Holzlöffel aus der Küche. Dein Baby versucht, dir oder Geschwistern alles nachzumachen. Es lernt durch Nachahmung. Sprich viel mit deinem Baby, denn das dient der Sprachentwicklung.

Entwickelt sich mein Baby richtig?

Ob sich dein Kind normal entwickelt, zeigt sich auch daran, wann es in etwa in Bauchlage den Kopf heben und sich dabei auf die Unterarme stützen kann, wozu die meisten Babys mit fünf Monaten in der Lage sind. Allerdings sind die Entwicklungsunterschiede zwischen den Kindern oft groß. Solange dein Baby meist einen zufriedenen Eindruck macht, regelmäßig trinkt und Stuhlgang hat, Kontakt aufnimmt und angemessen beispielsweise auf laute Geräusche reagiert, gibt es wenig Grund, sich Sorgen zu machen. In diesem Alter verwenden die Kinder viel Energie darauf, ihre Ziele zu erreichen. Und sei es „nur" dazu, einen Fleck auf dem Teppich genauestens zu erforschen.

Für weitere Informationen zum Wachstum kannst du dir auch unsere Wachstumskurven ansehen.

Fremdeln

Das Wort „fremdeln“ bezeichnet ein Verhalten, das meist Säuglinge mit sechs bis acht Monaten zeigen. Haben sie bislang jeden angelächelt, der sich ihnen freundlich näherte, reagieren sie plötzlich ängstlich und abwehrend. Instinktiv ziehen sie sich zurück und suchen den vertrauten mütterlichen oder väterlichen Arm. Babys sind ab jetzt immer mehr in der Lage, fremde von vertrauten Personen zu unterscheiden. Interessanterweise fremdeln Babys in diesem Alter fast ausschließlich Erwachsenen gegenüber. Damit tun sie einen wichtigen Schritt in ihrer Entwicklung, denn sie können ihre Eltern visuell von anderen Erwachsenen sicher unterscheiden und daher bewusst vermissen. Mit dem Rückzug auf vertraute Personen versichern sie sich, dass ihnen nichts passiert.

Mit acht Monaten beginnen die Kinder, ein „Nein" zu verstehen und sie wissen auch, dass sie gemeint sind, wenn ihr Name fällt. Am besten beherrschen Sie Protestgeschrei. Sie äußern sehr deutlich, wenn ihnen etwas nicht passt. Ob als Eltern oder Baby: Da muss man durch, auch wenn es Nerven kostet.

Vorsorgeuntersuchungen

Falls du sie nicht schon zuvor gemacht hast, steht in dieser Phase die fünfte Untersuchung (U5) an. Mehr dazu erfährst du hier.