Wenn Babys weinen
Babys weinen oder schreien, das gehört zum Babyalltag einfach dazu. Für Eltern ist es manchmal jedoch schwer auszuhalten. Vor allem dann, wenn man den Eindruck hat, einfach nicht zu wissen, was dem Baby jetzt helfen könnte. Gleich vorweg: Es ist vollkommen normal, wenn du manchmal das Gefühl hast, zu verzweifeln. Und gleichzeitig ist es absolut natürlich, dass dein Baby weint. Es ist schließlich der einzige Weg, auf dem es mit seinen Eltern kommunizieren kann. Wenn du einfach für dein Baby da bist und versuchst, die Ruhe zu bewahren, ist schon viel gewonnen. In der Geborgenheit und Sicherheit, die Mama oder Papa vermitteln, findet der traurige Nachwuchs viel Trost.
Weinen als wichtiger Gefühlsausdruck
Babys weinen, schreien und drücken sich mitunter sehr stark aus.
"Das ist ihr gutes Recht. Warum? Weil sie nicht sprechen können. Wie sollen sie sich sonst äußern? Vielleicht sind es mal Bauchschmerzen oder irgendwas stört, aber oft ist keine für uns ersichtliche Ursache zu finden. So empfehle ich allen Eltern, sich Folgendes bewusst zu machen: Wir sind nicht in der Lage, Säuglinge immer richtig zu verstehen. Der Anspruch, ein ruhiges Kind zu haben, ist sehr hoch und nicht immer zu erfüllen. Was Eltern jedoch tun können, ist es, für ihr Baby da zu sein und verlässlich auf seine Bedürfnisse zu antworten."
Wenn Babys schreien, wird der Großteil aller Eltern nervös. Schließlich liegt sofort die Vermutung nahe, dass es dem Kind nicht gut geht, dass es Schmerzen hat oder auf eine andere Art und Weise leidet. Und als Eltern wollen wir natürlich, dass unser Baby rundum glücklich und zufrieden ist. Können wir ihm nicht sofort helfen, werden wir noch nervöser und das merkt das Baby. Die Folge: Es schreit noch mehr. Es hat nämlich den nicht unbegründeten Verdacht, dass die Eltern auch nicht weiterwissen. Darum fühlt es sich im wahrsten Sinne des Wortes nicht gut aufgehoben. Oft verfällt man dann in hektische Aktivitäten, läuft herum, schaukelt, hüpft oder fährt Runde um Runde mit dem Auto. Das kann manchmal hilfreich sein, verlässlich funktioniert dieser Aktivismus jedoch nicht.
Der Punkt ist: Dein Baby kann dir nicht sagen, ob es Schmerzen hat oder warum es ihm gerade nicht gut geht. Und meistens weiß es das selbst nicht. Auch bei uns Erwachsenen gibt es Situationen, in denen nichts hilft, außer sich auszuheulen. Die einzige Möglichkeit, um auf sich aufmerksam zu machen, ist es, zu weinen oder zu schreien. Dein Baby weiß intuitiv, dass ihm dann geholfen wird. Manchmal hat es Hunger, manchmal benötigt es eine frische Windel und manchmal kann es einfach nicht einschlafen oder möchte getragen werden.
Praxistipp: Die sogenannte Haltetechnik
Setze dich mit deinem Kind ganz ruhig hin, nimm es fest in den Arm und lass es seinen Kummer herausschreien. Sprich mit ihm, aber ganz ruhig und monoton. Vielleicht wickelst du es noch fest in ein Tuch ein. Es ist sehr schwierig, so etwas durchzuhalten und das Schreien des Babys auszuhalten, aber es lohnt sich. Nach einer Weile beruhigen sich die Kinder. Meist kommt eine Pause und man ist versucht schon aufzuatmen. Sehr häufig geht es nach kurzer Zeit weiter. In der Regel werden mit der Zeit die Schreiphasen kürzer, und die Pausen länger. Es ist keine Sache von zehn Minuten, sondern kann viel länger dauern. Manchmal sind Kinder auch einfach überreizt, übermüdet oder finden nicht in den Schlaf.
Für alle Situationen kann man diese Methode ausprobieren. Damit du dich in den Schreiphasen erholen kannst, wäre es sicher eine gute Idee, sich mit dem Papa abzuwechseln. Ein weiterer Vorschlag ist, dein Baby zu pucken. Babys fühlen sich oft in eine Decke gewickelt wohler als „frei" zu liegen. Gerade bei Unruhe, Bauchschmerzen oder Einschlafstörungen kann die feste Wickelweise zur Beruhigung führen. Auch hier möchten wir dir das Tragen noch einmal ans Herz legen. Man kann mit einem Tragetuch auch ruhig sitzen und muss nicht zwingend herumlaufen.